Wie die Gemeinde Uznach berichtet, ist im Gebiet Grynau der Ausbau der Anlagen zum Baustoffrecycling geplant. Bis 23. Juni 2023 findet die Mitwirkung statt.
Das Bahnhofsgebäude in Uznach.
Das Bahnhofsgebäude in Uznach. - Nau.ch / Simone Imhof
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Im Gebiet Grynau nördlich der Autobahnausfahrt Tuggen beabsichtigen die MOAG Linth AG (MOAG) und die Johann Müller AG (JMS) eine Erweiterung der Industriezone.

Im Vordergrund stehen Investitionen in die Schliessung der Stoffkreisläufe.

Im Sinne einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft ist geplant, die bestehenden Anlagen zur Aufbereitung von Sekundärbaustoffen und Recyclingbaustoffen den heutigen Bedürfnissen entsprechend auszubauen und weiterzuentwickeln.

Die geplanten Vorhaben

Das heute bestehende Betriebsareal südlich der Allmeindstrasse soll im Norden um rund 18'000 Quadratmeter erweitert werden.

Damit wird insbesondere die Annahme von Baustoffen aus Rückbau und Aushub ermöglicht.

Ein erster Teilschritt dazu wurde mit dem Baugesuch für die Aushubwaschanlage auf dem heutigen Areal bereits Ende 2022 vorgenommen.

Gebäudehöhen sollen angepasst werden

Im südlichen, heute eingezonten Areal sollen die Gebäudehöhen des Überbauungsplans den veränderten Bedürfnissen angepasst werden.

Insbesondere soll für die Asphaltanlage der MOAG ein höherer Baubereich ausgeschieden werden, damit das bestehende Werk zukünftig einen deutlich grösseren Anteil Asphalt aus Abbruch wiederaufbereiten kann.

Auswirkungen auf Umwelt und Verkehr

Die Auswirkungen der Arealentwicklung auf Natur und Umwelt wurden durch Umweltbüros überprüft.

Durch die geplanten Zonenanpassungen werden direkt keine schützenswerten Lebensräume beansprucht.

Der Übergang und die Abgrenzung zu den Landwirtschafts- und Grünflächen auf der Ost-, West- und Nordseite erfolgen mit breiten Grünstreifen.

Besonderes Augenmerk wurde dem Sichtschutz Richtung Uznach beigemessen.

Grünstreifen sorgt für Sichtschutz

Ein Grünstreifen von 20 Metern Breite mit Buschwerk und hochstämmigen Bäumen sorgt dafür, dass der grösste Teil des Areals kaum gesehen werden kann.

Damit die Grünstreifen auch einen ökologischen Mehrwert insbesondere für Klein- und Kleinstlebewesen aufweisen, wird der Unterhalt laufend durch die JMS sichergestellt werden.

Die Naturschutzkommission Uznach (nakuz) hat bei der Planung der ökologisch wertvollen Lebensräume ebenso mitgewirkt, wie sie es bei der Realisierung tun wird.

Nist- und Brutplatz für Uferschwalben

Als Teil der ökologischen Ausgleichsmassnahmen soll an der nordöstlichen Ecke des Areals eine Sandmauer als Nist- und Brutplatz für die geschützten Uferschwalben errichtet werden.

Der Versuch wird über mehrere Jahre begleitet sein. Sollten sich die Uferschwalben nicht einfinden, werden andere Möglichkeiten der Aufwertung geprüft.

Durch den Fokus auf Baustoffrecycling gehen die Projektanten davon aus, dass der Hauptteil des Zulieferverkehrs über die Autobahn und die Grynaubrücke erfolgen und es eine Entlastung der Durchfahrt durch Uznach geben wird.

Mehr Sicherheit für den Langsamverkehr

Zu diesem Zweck wird mit der Gemeinde Uznach eine Vereinbarung ausgehandelt, welche bis 2035 eine kontinuierliche und messbare Abnahme der Fahrten durch das Städtchen Uznach vorsieht.

Mit einer eingehausten Förderbandanlage über die Allmeindstrasse kann der heutige Verkehr zwischen Süd- und Nordseite mit dem Radlader auf ein Minimum reduziert werden.

Dies erhöht die Sicherheit des Langsamverkehrs zusätzlich.

Mehrwertausgleich ist geplant

In der Grynau erfreut sich das Flussbad grosser Beliebtheit.

Zur Aufwertung dieser Anlage plant die Gemeinde Uznach eine Sanierung des Sandplatzes und eine Anreicherung mit Anlagen, die Jung und Alt ansprechen.

Im Rahmen der Umzonung beabsichtigen JMS und MOAG, sich im Sinne eines Mehrwertausgleichs massgebend an dieser Aufwertung zu beteiligen.

Teilzonen- und Sondernutzungsplanverfahren wird eröffnet

Die Arealentwicklung erfordert einen mehrstufigen politischen Prozess. In einem ersten Schritt wurde 2022 der kantonale Richtplan angepasst.

Das entsprechende Mitwirkungsverfahren war 2021 durchgeführt worden.

Zur Konkretisierung der im Richtplan festgelegten Um- und Einzonungen wird nun das Teilzonen- und Sondernutzungsplanverfahren eröffnet.

Die entsprechenden Berichte und Pläne sind auf der Webseite der Gemeinde oder bei der Kanzlei einzusehen.

Öffentliche Auflage erfolgt nach Erlass

Bis spätestens 23. Juni 2023 sind schriftliche Äusserungen möglich.

Nach Ablauf der Vernehmlassungsfrist werden der Teilzonenplan und der Sondernutzungsplan inklusive allfälliger Einwände aus der Bevölkerung und den kantonalen Fachstellen dem Gemeinderat zum Erlass vorgelegt werden.

Nach Erlass durch den Gemeinderat erfolgt die öffentliche Auflage; erst dann kann ein Rechtsmittel (Einsprache) ergriffen werden.

Am Samstag, 3. Juni, findet im Grynau auf dem Werkareal von JMS und MOAG von 10 bis 14 Uhr ein Informationsanlass statt.

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