Rechnung 2024: Trotz Gewinn steigt die Pro-Kopf Verschuldung
Olten erzielt 5,6 Millionen Franken Überschuss, während die Pro-Kopf-Verschuldung auf 1356 Franken steigt, bedingt durch höhere Ausgaben und Investitionen.

Wie die Stadt Olten informiert, beträgt der im Rechnungsjahr 2024 ausgewiesene Ertragsüberschuss 5‘555‘470,71 Franken und schliesst gegenüber dem Budget 2024 um 9‘096‘270,71 Franken besser ab. Bei den Steuern juristischer Personen konnten nahezu doppelt so hohe Steuererträge wie geplant verbucht werden.
Diese Entwicklung hat sich bereits im Herbst 2024 abgezeichnet und wurde bereits damals kommuniziert. Die Steuererträge natürlicher Personen lagen rund 1,4 Millionen Franken über den budgetierten Erträgen (+2.5 Prozent).
Finanzierungsfehlbetrag führt zu steigender Verschuldung
Ging man in der Budgetierung noch von 14 Millionen Franken Steuereinnahmen juristischer Personen aus, betrugen diese nun 26,2 Millionen Franken. Mit einer Selbstfinanzierung von 14,9 Millionen Franken konnten die getätigten Investitionen von 22,7 Millionen Franken nur teilweise gedeckt werden.
Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt 7,8 Millionen Franken. Dadurch steigt die Pro-Kopf-Verschuldung von 1017 Franken auf 1356 Franken. Die Stadt Olten weist einen mittleren Verschuldungsgrad aus.
Die Einnahmen aus Quellensteuern übertrafen die Planung um 0,3 Millionen Franken, liegen aber deutlich unter den Vorjahreserträgen.
Mehrausgaben bei Personal- Sach- und Transferkosten
Der geplante Aufwand von 158,8 Millionen Franken wurde mit 165,2 Millionen Franken um 6,4 Millionen Franken überschritten. Die Personalkosten überschreiten die geplanten Kosten um rund 0,93 Millionen Franken oder 2 Prozent und sind auf den Bildungsbereich zurückzuführen.
Beim Sachaufwand wurde mit einer pauschalen Wertkorrektur geplant, da die bisherigen Sachkostenbudgets in der Regel nicht ausgeschöpft wurden. Dies in Analogie zur Investitionsrechnung.
Der Korrekturbetrag wurde mit 1‘398‘600 Franken eingesetzt und entsprach etwa 7 Prozent des Sachaufwandbudgets. Diese Korrekturposition konnte jedoch nicht realisiert werden.
Die Überschreitung des Sachaufwandes beträgt nun 2,0 Millionen Franken, was 0,6 Millionen Franken über dem eingesetzten Korrekturbetrag liegt. Die höheren Sachkosten sind nebst höheren Leistungen für Arbeiten Dritter auch auf höhere Energiekosten zurückzuführen.
Höhere Beiträge und Rückerstattungen belasten das Budget
Der Transferaufwand weist Mehrkosten von rund 4,12 Millionen Franken aus (+7 Prozent). Die Abweichungen betreffen unter anderem die Beiträge an die Pflegefinanzierung (+991‘000 Franken), Restkosten der ambulanten Pflege (+426‘000 Franken), höhere Beiträge an die gesetzliche Sozialhilfe (+1‘501‘000 Franken) und Beiträge an die Ergänzungsleistung AHV (+752‘000 Franken).
Bei vielen Beträgen handelt es sich um kantonale Pro-Kopf-Beiträge, welche durch den Stadtrat nicht gesteuert werden können. Im Transferaufwand ebenfalls verbucht sind höhere Rückerstattungen an Unternehmen, welche einen Teil ihrer Umsätze im Ausland erzielten und auch dort besteuert werden.
Diese Unternehmen können dafür eine Rückerstattung geltend machen. Die Rückerstattungen waren rund 1‘122‘000 Franken höher als geplant und sind an den Steuerertrag geknüpft.