Kabarettist Franz Hohler wird 80. Die Ausstellungen zu seinem Geburtstag stossen auf grosses Interesse beim Oltner Publikum, sagen die Organisatorinnen.
franz hohler
Franz Hohler mit seinem Cellokasten, einem von vielen persönlichen Ausstellungstücken, die bis im November im Historischen Museum Olten SO zu sehen sind. - sda - Kaspar Ruoff / Historisches Museum Olten
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Olten SO wird seit Wochen der 80. Geburtstag von Schriftsteller Franz Hohler gefeiert.
  • Die zahlreichen Events und Ausstellungen sorgen für Begeisterung.
  • Nau.ch sprach mit den Organisatorinnen über diese grosse Resonanz.

Olten feiert den 80. Geburtstag des Kabarettisten und Schriftstellers Franz Hohler. Unter anderem vier Ausstellungen beschäftigen sich mit Leben und Werk des national bekannten Künstlers. Nau.ch sprach mit den Museumsdirektorinnen Dorothee Messmer (Kunstmuseum Olten) und Luisa Bertolaccini (Historisches Museum Olten).

Nau.ch: Welche Zwischenbilanz ziehen Sie zu den vier Hohler-Ausstellungen?

Messmer: Wir freuen uns sehr über die begeisterten Reaktionen des Publikums, zu denen auch bekannte Namen gehören wie Emil Steinberger, Er bewertete die Ausstellung insgesamt als sehr gelungen.

Bertolaccini: Gefreut hat uns insbesondere , dass nebst vielen Hohler-Fans auch Fachleute die Ausstellungen inspirierend und interessant fanden. Nicht zuletzt war es eine grosse Erleichterung, dass Franz Hohler selber sich über das Endresultat der Sonderausstellungen gefreut hat.

Franz und Hohler
Dorothee Messmer, Direktorin Kunstmuseum Olten (links) und Luisa Bertolaccini, Leiterin Historisches Museum Olten, anlässlich der Präsentation des «Grossen Buchs». - zVg

Nau.ch: Wie viele Besuchende waren bereits an der Ausstellung?

Messmer: Rund 7500 Personen haben die Ausstellungen bisher besucht. Und wir treffen alle Altersgruppen an: Von der 90-Jährigen, die zu ihrem runden Geburtstag in die Ausstellung kommt, über Personen der Generation der 40er und 50er Jahre, die mit Franz Hohlers TV-Sendung «Spielhaus» aufgewachsen sind, zur 20-jährigen Tänzerin, die zu den Kunstwerken tanzt, bis zum 5-Jährigen, der sich mit seinen Gspänli die Geschichten anhört und diese in selbstgemalten Bildern verewigt.

Bertolaccini: Es kommen sehr viele Eltern, aber auch Grosseltern mit Kindern in die Ausstellung, die dann gemeinsam andächtig vor dem Fernseher sitzen und «Spielhaus»-Sendungen ansehen. In der Ausstellung ist immer wieder Gekicher oder lautes Auflachen zu hören. Die Ausstellungen schaffen eine Verbindung zwischen den Generationen.

Nau.ch: Hat Franz Hohler selbst ihrem Museum bereits einen Besuch abgestattet?

Bertolaccini: Ja, selbstverständlich. Bereits beim Aufbau der Ausstellungen hat Franz Hohler vorbeigeschaut oder tatkräftig mitgeholfen, diese überhaupt zu konzipieren. Er war schon mehrere Male in den Ausstellungen und wird beim bevorstehenden Events zugegen sein. Im Historischen Museum gab es ausserdem Führungen, die Franz Hohler mit dem ihm eigenen Charme und Wortwitz selber bestritten hat.

Nau.ch: Was erwartet uns in den verbleibenden Wochen?

Messmer: Wir freuen uns sehr auf die drei Highlights, die uns in den zwei Monaten bis Ausstellungsende noch erwarten: Der Vorlesemarathon vom 22. bis 24. September, an dem unterschiedlichste Menschen 42 Stunden lang aus Franz Hohlers Büchern und Texten vorlesen, darunter auch Franz Hohler selbst. Dann die Buchvernissage des Wendebuches der beiden Museen, das von beiden Seiten her angeschaut und gelesen werden kann und wunderschön wird.

Bertolaccini: Und schliesslich natürlich die Finissage, wenn wir Franz Hohler das eigentliche Geschenk übergeben: «Das Grosse Buch», in dem zahlreiche Personen während des halben Jahres ihre Grüsse und Glückswünsche zu seinem 80. Geburtstag eingetragen haben.

Nau.ch: Was ist der Stellenwert von Franz Hohler für Olten? Er lebt ja seit längerem nicht mehr dort.

Bertolaccini: Franz Hohler bezeichnet Olten als seine Heimatstadt und hat viele Erinnerungen an seine Kindheit in der Dreitannenstadt – Olten spielt auch eine bedeutende Rolle in Hohlers Erzählungen. In seiner Vernissage-Ansprache meinte er: «Natürlich prägte mich diese Stadt, mit allem, was in ihr geschah und was in ihr nicht geschah, und mit der Landschaft, in die sie eingebettet ist. (…) Dass mich Olten ausstellt, rührt mich, und ich danke allen, die daran beteiligt waren und sind, für ihre grosse Arbeit. Ein Dank auch den Künstlerinnen und Künstlern, die ein Werk für mich in das Kunstmuseum gebracht haben, und damit auf ihre Art an mich dachten.»

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