Comedia Zap ist wieder mit ihrer Zuckerwattenbude unterwegs
Mehrere Monate stand das Starrkirch-Wiler-Duo Comedia Zap coronabedingt nicht auf der Bühne. Am Samstag ist es nun endlich wieder so weit.

Am kommenden Samstag ist es so weit: Cécile Steck (51) und Didi Sommer (55), alias Comedia Zap, stehen nach dem Lockdown wieder auf der Bühne. Mit im Gepäck: einen ganzen Rummelplatz inklusive Zuckerwatte und jeder Menge Kostüme.

Seit eineinhalb Jahren tourt das Duo mit ihrem Stück «Zuckerwattenbude» durch die Schweiz, zu sehen sind sie in Kleintheater und Kulturlokalen.
Kühler Kopf trotz Corona-Ungewissen
Coronabedingt mussten die Comedians in den vergangenen Monaten eine Zwangspause einlegen. «Seit ich im Berufsleben bin, habe ich noch nie so lange nicht gearbeitet», erklärt Steck. «Wir sind sehr dankbar, dass wir in dieser Zeit finanzielle Unterstützung vom Bund bekommen haben.»
Die Coronazeit sei zwar mit viel Ungewissheit verbunden gewesen, dennoch habe das Paar einen kühlen Kopf bewahrt, im Gegensatz zu anderen in ihrer Szene:
«Einigen hat der zeitlich ungewisse Lockdown den Boden unter den Füssen weggezogen. Nicht nur finanziell, sondern auch, weil sie nicht mehr auf die Bühne konnten.»

Cécile und Didi, welche ein eigenes Grundstück in Starrkirch-Wil besitzen, und dort in einem Wohnwagen leben, haben versucht, die Zeit sinnvoll zu nutzen.
«Wir haben vor allem administrative To-dos abgearbeitet, welche uns die kommenden Herbst- und Wintermonate erleichtern werden.»
Am Samstag steht Comedia Zap in Unterwasser im Toggenburg auf der Bühne. Nach der mehrmonatigen Pause auch für jahrelange Profis ein ungewohntes Gefühl: «Ich stelle mir diesen Auftritt wie eine zweite Premiere vor», erklärt Steck.

Umso wichtiger sei, dass nicht nur der ganze Ablauf, sondern auch die Charaktere sattelfest sitzen. Diese gibt es im aktuellen Stück zur Genüge; acht verschiedene Personen werden vom Duo verkörpert.
Die verschiedenen Rollen wurden durch Improvisationstheater erschaffen und anschliessend über Wochen hinweg bühnenreif geformt und geknetet.
Schnelle Kleiderwechsel, verschiedene Stimmlagen und Sprachen sowie viel Tempo hinter dem Vorhang sind also vorprogrammiert.
Zuckerwattenbude – eine Idee aus zwei Köpfen
Die Zuckerwattenbude haben Steck und Sommer vor zwei Jahren selbst geschrieben und einstudiert. Unterstützt wurden die Beiden von der Regie, einem Komponisten, einer Kostümbildnerin und einem Licht- und Tontechniker.
Geprobt wird in den eigenen vier Wänden; das Bauernhaus gleich neben dem Wohnwagen wurde zum Theaterlokal umgebaut und ist mit allen wichtigen Bühnenutensilien ausgestattet.

Die Herangehensweise bei einem neuen Programm sei immer etwa gleich, erklären die beiden. Wie bei ihrem vorgängigen Stück «Bitte wenden» suchte das Duo auch bei der Zuckerwattenbude als Erstes nach einem roten Faden und einem passenden Schauplatz.
Gewöhnliche Alltagssituationen, welche sie sich im Kopf behalten oder niederschreiben, dienen oftmals als Ansatz verschiedener Szenen.
Für die Recherche haben Steck und Sommer gar einen Ausflug an die Oltner Kilbi unternommen, nur um die verschiedenen Marktstände und ihre Betreiber näher unter die Lupe zu nehmen.
Das aktuelle Stück spielt ebenfalls auf einem Rummelplatz, im Fokus die schüchterne Odette, welche die Zuckerwattenbude ihrer Tante geerbt hat.
Zwischen einem Familiengeheimnis und den verschiedenen, witzigen und komischen Bewohnern der Marktstände, findet sie eine Familie.

Für das Duo Zap ein äusserst gelungenes Stück, welches ihnen auch nach eineinhalb Jahren noch immer Vergnügen bereitet.
Verschoben, aber nicht aufgehoben
Viele der geplanten Auftritte wurden nun ins kommende Jahr verschoben. Aus diesem Grund ist Comedia Zap sicherlich noch bis im nächsten Oktober mit der «Zuckerwattenbude» unterwegs.
Danach ist es laut Sommer wieder einmal an der Zeit für etwas Neues. Derzeit beschäftigt sich das Duo bereits mit dem Gedanken, in welche Richtung das nächste Bühnenprogramm gehen soll.