Vom Ruhestand will Ruedi Schärli nichts wissen - deshalb hat er in Kappel sein eigenes Backatelier eingerichtet. Dort bietet er Brotback- und Desserkurse an.
Backatelier Ruedi Schärli Kappel
Alles steht bereit: Ruedi Schärli erwartet die ersten Gäste in seinem Backatelier. - Nau/ Werner Rolli
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Dreissig Jahre lang war Ruedi Schärli Produktentwickler für Unternehmen wie Balsen, Wernli und später Hug.

Jetzt – kurz vor seiner Pensionierung – hat er in Kappel sein eigenes Backatelier eröffnet. Hier bietet er Back-Kurse an. Am Samstag lud er zum Tag der offenen Tür.

Eigentlich hatte Ruedi Schärli andere Pläne. Er hätte gerne Theologie studiert. Dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen.

Eine Schnupperlehre bei einem Bäcker hat ihm so gut gefallen, dass er diesen Weg einschlug. Die Bäckerei sollte seine Leidenschaft werden.

Backatelier Ruedi Schärli Kappel
Die jüngsten Gäste Yara, Elias und Jonas freuen sich über die Schoggi-Muffins. - Nau/ Werner Rolli

Kaum hatte er die Lehre abgeschlossen, begann er sich stetig weiterzubilden. Er machte die Meisterprüfung und belegte Kurse in Personalführung und Geschäftsführung.

Er leitete unter anderem die Schaubäckerei im Hotel Mövenpick in Egerkingen und bildete selbst so manchen Lehrling aus.

Dass er in der Lebensmittelindustrie gelandet ist, sei ein glücklicher Zufall gewesen. Bald wird Ruedi Schärli 65 Jahre alt. Trotzdem bleibt er seinem Arbeitgeber treu, bis das Backhaus des Unternehmens in Malters eröffnet wird.

Hug produziert aktuell noch in Trimbach. Der Transfer ist ein Jahrhundert-Projekt und Fachleute in der Branche sind rar.

Vorbereitung auf den dritten Lebensabschnitt

Es ist in Zeiten einer Pandemie kein leichtes Unterfangen, etwas Neues zu wagen. Mit dem Backatelier bereitet sich Ruedi Schärli auf seinen dritten Lebensabschnitt vor, wie er selbst sagt.

Hier bietet er Brotback- und Dessertkurse an und vermietet das Lokal für Kindergeburtstage, Team-Events und Besprechungen. Er steht auch gerne mit Rat und Tat zur Seite und stellt Rezepte auf seiner Website bereit.

Zu seinen Leidenschaften gehört der Sauerteig. Wenn er erklärt, wie man Sauerteig zubereitet, leuchten seine Augen.

Man spürt förmlich seine Begeisterung für das Bäcker-Handwerk. Und er geizt nicht mit Tipps und Ideen. Dass man zum Beispiel dem Teig auch Most oder Bier beigeben kann und dass es auf die richtige Temperatur ankommt.

Backatelier Ruedi Schärli Kappel
Rebekka Keller, Robert Ackermann, Hanna Kuffer und Salome Schärli schauen genau hin. - Nau/ Werner Rolli

Auf seiner Arbeitsfläche stehen diverse Zutaten bereit. Seinen staunenden Besuchern zeigt Ruedi Schärli, wie man aus Brotteig eine Rose formt.

Die Kinder freuen sich besonders über die Schoggi-Muffins, während die erwachsenen Besucher/innen mit ihrem Gastgeber anstossen.

Doch schon ist Ruedi Schärli wieder an der Arbeit. Er füllt Brandteig in einen Spritzsack und formt Hälse und Flügel, die er später zu Schwänli verarbeitet.

Das Gebäck ist sehr aufwendig in der Herstellung und erfordert viel Fingerspitzengefühl. Gelingen sie, entpuppen sie sich als regelrechte Kunstwerke. In Bäckereien sind sie allerdings nur noch selten zu finden.

Weihnachtsguetzli nach eigenen Wünschen

In der Adventszeit darf natürlich auch ein Guetzlibacken nicht fehlen. Gemeinsam werden verschiedene Weihnachtsguetzli nach Wunsch hergestellt. Die Biskuitmenge wird so berechnet, dass alle Teilnehmenden von den verschiedenen Weihnachtsguetzli mit nach Hause nehmen können.

Die verschiedenen Kursdaten sind auf der Website des Backateliers (www.ruedis-backatelier.ch) zu finden.

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