Linedanece: Wilder Westen in Wolfwil

Der wilde wilde Westen fängt gleich hinter Hamburg an, sangen einst Truck Stop. Doch halt: Was die Jungs von der Waterkant nicht wissen konnten ist, dass der Wilde Westen längst in Wolfwil angekommen ist. In einem auf den ersten Blick eher unscheinbaren Gebäude finden wir ein «Honky Tonk» das sich vor dem legendären Gilleys in Texas nicht zu verstecken braucht. Auf dem Parkplatz stehen auffallend viele Autos mit deutschen Kennzeichen – inklusive einem Wohnmobil. Eine Linedance-Gruppe aus unserem nördlichen Nachbarland trifft sich hier und geniesst, was in Deutschland zur Zeit nicht erlaubt ist, nämlich zu tanzen. Zum Glück bietet die Tanzfläche im GoWildWest in Wolfwil genug Platz, um trotz Social Distancing abzutanzen. Um Line Dance zu tanzen, braucht man keinen Partner oder keine Partnerin. Getanzt wird in Gruppen in Linien und Kolonnen zu bestehenden Choreografien. Wildfremde können zusammen tanzen, wenn sie dieselbe Choreografie kennen. Die Choreografien werden auf bestimmte Songs geschrieben, können aber - z.B. bei Live-Auftritten von Bands - auch zu anderen Songs getanzt werden. Ursprünglich wurde Line Dance in Discotheken getanzt. Seit den 1980-er Jahren wird es jedoch vor allem zu Countrymusik getanzt. Mittlerweile gibt es zu fast jedem vorne platzierten Song der Hitparade einen Line Dance. Silvia, Irmgard, Wolfgang, Florian, Petra, Antun und Freunde geniessen sichtlich einen Line Dance-Workshop bei Isabel Steiner. Sie ist die Chefin und die gute Seele des Betriebs. 2013 hat sie beschlossen, etwas in ihrem Leben zu ändern. Sie baute das Gebäude im Industriequartier Bännli in Wolfwil nach ihrem Geschmack um, dekorierte alles liebevoll und begann, Tanzkurse anzubieten. Das Lokal kann für private Anlässe auch gemietet werden. Ab und zu gibt es auch Live-Konzerte im GoWildWest. Dafür gibt’s eine geräumige Bühne. Ladies, die sich extravagant einkleiden möchten, finden im Shop passende Outfits, die es kaum in einer Modeboutique zu kaufen gibt. Manche Stücke hat Isabel auch selbst designt. Klar, die Corona-Pandemie ist auch am WildWest nicht spurlos vorbeigegangen. Alle Konzerte mussten abgesagt werden, im Lokal dürfen sich aktuell nur 40 Personen aufhalten. Doch Isabel hat gelernt, mit Veränderungen zu leben, empfindet diese eher als Herausforderung. Und der Erfolg gibt ihr Recht. Besucher/innen loben sie in den höchsten Tönen. Irmgard und Wolfgang aus Tübingen zum Beispiel haben das Lokal über Facebook gefunden. Sie sind mit dem Wohnmobil angereist. Dass Isabel jetzt auch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten finden sie genial. Silvia aus Karlsruhe liebt das WildWest wegen der speziellen Atmosphäre und findet’s toll, dass Isabel auch Musikwünsche erfüllt. Auch Martin «Dinu» aus Münchenstein ist öfter hier zum Line Dance und schätzt die originelle Einrichtung genauso wie die Musik und die Atmosphäre. Eddy kommt zum Line Dance hierhin und schätzt die grosse Tanzfläche. «Sie ist auch rutschig genug» meint er und ergänzt: «am besten tanzt man mit Ledersohlen». Fränzi aus Liestal ist ebenfalls mit Freunden hier. Sie findet hier Gesellschaft, «man fühlt sich hier fast wie eine grosse Familie», sagt sie. Diese familiäre erwähnen auch Claudine und Philippe, die sporadisch hier tanzen. «Hier fühlt man sich willkommen», ergänzen sie. Schliesslich trainieren auch die Tänzer/innen der Westband Fire Feet (www.wbff.ch) hier. Noch etwas ist wichtig für Isabel. Die meisten Besucher/innen sind junggeblieben. Tanzen und Musik ist für viele ein Hobby. An der Bar gibt es zwar auch alkoholische Getränke, doch Isabel outet sich als Fan von Wasser. Die Getränkekarte enthält deshalb auch selbst gemachten Eistee.

Gastgeberin und Tanz-Instruktorin Isabel Steiner hat sich das GoWildWest aufgebaut.
Konzerte wurden aufgrund der aktuelle Situation abgesagt, doch die Bühne steht bereit.
Liebevoll dekoriert, Plastik gibt es im GoWildWest nicht.
Sternenapéro: Besucher/innen können das Lokal mit dem Kauf eines Sterns erkenntlich zeigen.
Nostalgisches Ambiente mit viele Liebe zum Detail.
Übernachten kann man im Planwagen oder in einem Schlafsaal, der gerade gebaut wird.
Hartgesottener Cowboy: Antun übernachtet im Schlafsack.
In ihrem Shop verkauft Isabel Outfits, die sonst selten oder gar nicht zu finden sind.
So geht das: Auf der 120 Quadratmeter grossen Tanzfläche instruiert Isabel Line Dance.
Partner braucht es nicht, getanzt wird in einer Linie - und damit geschützt vor einer Ansteckung.
Geniessen ihren Besuch: Eine Line Dance Gruppe aus Deutschland.
Silvia konzentriert sich voll auf den nächsten Tanz-Schritt.
Jetzt läuft's rund.
Sind mit dem Wohnmobil hier: Wolfgang und Irmgard aus Tübingen.
Frohnatur Florian ist mit Freunden hier zum Line Dance Workshop.
Martin schätzt die Atmosphäre und die Musik und kommt oft zum Tanzen ins GoWildWest.
Silvia hat Line Dance vor zwei Jahren. Sie ist zum zweiten Mal in Wolfwil und kommt bald wieder.
Dicke Freundinnnen; Silvia und Petra.
Fussball kann jeder; Wolfgang, Irmgard und Antun.
Eddy aus Grenchen gefällt das Ambiente. Die Tanzfläche ist genau richtig.
Fränzi aus Liestal ist mit den Tänzer/innen von Westband Fire Feet unterwegs.
Claudine und Philippe fühlen sich hier immer willkommen. Ein Lob an die Gastgeberin.
Westbound Firefeet Swiss Countrydance sind begeisterte Line Dancer/innen.
Illustre Gäste aus Deutschland sind begeistert vom GoWildWest.