Herbstmarkt Oberbuchsiten bei mildem Herbstwetter

Petrus meint es gut mit Oberbuchsiten. Zum diesjährigen Herbstmarkt liess er am Samstag sogar die Sonne scheinen. Die Kulturkommission hat sich die Aufgabe nicht leicht gemacht. Wie kann der Herbstmarkt trotz täglich steigenden Fallzahlen und Vorschriften durch den Kanton noch durchgeführt werden? Der Platz beim Pfarreiheim, wo der erste Herbstmarkt im vergangenen Jahr stattgefunden hatte, war zu klein. Im Vorplatz des Schulhauses Dorf fanden die Organisatoren jedoch einen gleichwertigen Ort, der Platz ist zentral gelegen und entpuppte sich unter den herbstlich verfärbten Bäumen als ideale Wahl. Ein strenges Sicherheitskonzept wurde erarbeitet. Dies beinhaltete eine Maskenpflicht für erwachsene Personen. Darauf wurde auch an allen Ständen hingewiesen. Beim Eingang wurden die Kontaktdaten aufgenommen und selbstredend stand da auch Desinfektionsmittel zur Verfügung. Offene Lebensmittel waren tabu und so war es denn auch nicht möglich, sich am Markt zu verpflegen, eine Wurst zu essen oder einen Kaffee zu trinken. Zu gerne hätte man jedem Besucher eine Kürbissuppe angeboten. Doch leider, so Annalisa Stefanelli, musste an der Krisensitzung am Wochenende vor dem Markt auch diese Idee begraben werden. Zum Glück, so Stefanelli, hätten alle Verständnis für diese Massnahme. Der Markt sei nicht nur ein Ort für den Kauf und Verkauf von lokalen Produkten, sondern auch eine willkommene Gelegenheit, soziale Kontakte zu pflegen. An den Ständen entspannen sich denn auch teils sehr herzliche Gespräche und so manch Eingemachtes, Handgestricktes oder selbst Gebackenes tauschte den Besitzer oder die Besitzerin. Manche Anbieter/Innen machten sich aber auch Gedanken, fragten sich, ob es sich lohnen würde, die eigenen Produkte online in einem Webshop anzubieten. Waren und Dienstleistungen am Oberbuchsiter Herbstmarkt waren äusserst vielseitig. So hat etwa Nina Sutic die Kunst des Letterings perfektioniert und bietet personalisierte Grusskarten an. Lettering (auch Handlettering genannt) ist die Kunst der schönen Buchstaben. Im Gegensatz zur Kalligraphie wird jedoch keine Feder, sondern in aller Regel ein Stift verwendet. Es geht beim Lettering nicht um die Handschrift an sich, sondern darum, mit den Buchstaben etwas zu Gestalten und zu Kreieren. Der Fokus beim Lettering liegt auf der Gestaltung der einzelnen Buchstaben und deshalb werden die Buchstaben eher gezeichnet als geschrieben. Jacqueline Müller ist diplomierte Aromatherapeutin und bietet auch Naturkosmetik an, die sie ohne künstliche Duft- oder Konservierungsstoffe herstellt. Zudem engagiert sie sich aktiv im Projekt «Hand in Hand with Uganda». Begeistert erzählt sie vom Bau eines Spitals, das in der Region Butaleja in Bälde die medizinische Versorgung der lokalen Bevölkerung sichern soll. Sandra Bussmanns Kreationen ziehen viele Blicke auf sich. Sie hat sich der Kunst des Acryl Pouring, zu deutsch auch Acryl giessen genannt, verschrieben. Als Basis dient Acrylfarbe, welche mit Zugabe von Pouring Medium und nach Bedarf noch anderen Zusätzen in eine flüssige, giessbare Konsistenz gebracht wird. Dabei wird die Acrylfarbe in einem Becher gemischt und anschliessend über der Leinwand buchstäblich «ausgeleert». Je nach Neigung oder Bewegung der Oberfläche entstehen dabei verschiedenste Muster, jedes für sich individuell. Bei Sandra Bussmann wird so manche Leinwand anschliessend zu einer Wand- oder Tischuhr weiterverarbeitet. Um keine Farbe zu vergeuden gestaltet sie mit dem Überschuss allerlei kleine Schmuckstücke wie etwa Ohrstecker aus Glaslinsen. Traditioneller ging es zu bei Therese Eggenschwiler, die Waldmeistersirup und Holundermelasse anbot oder Fabienne Bellino, die Honig (vom Paradiesli) und Eingemachtes aus dem eigenen Garten (Tomaten, Gurken, Zwetschgen, Kürbis) feilbot. Honig, Seife und Salbe (Hexenzauber, Herbstruhe) gab’s bei Susanne Braunsberger, während Julie Berger das Makramee Handwerk pflegt und auch Windlichter und allerlei auf Bestellung nach den Wünschen ihrer Kund/innen anfertigt. Zwei Stunden sind wie im Flug vorbei. Um die Mittagszeit füllte sich der Platz allmählich. Man sieht sich und kennt sich (trotz Maske). Die Kulturkommission möchte den Herbstmarkt auch im kommenden Jahr wieder durchführen. Aktuell sucht die Kommission noch Oberbuchsiter/innen, die ein Adventsfenster schmücken. Auch wenn in diesem Jahr der traditionelle Apéro ausfallen muss, so sollen doch festlich geschmückte Weihnachtsdekorationen die Buchster Augen zum Leuchten bringen (Info bei Luigi D’Onofrio, Präsident der Kulturkommission).

Bruzzi Bags und allerlei «Handglismets» am Stand von Fabienne Mohrmann.
Irene Begert aus Oberbuchsiten verkauft selbst gestrickte Mützen, Topflappen und Schals.
Ähnlich wie die bei der Kalliraphie get es auch beim Lettering um schöne Handschrift.
Nina Sutic (links) weilt mit Dominik Frey (rechts) vorübergehend in München.
Sie gestaltet individuelle Grusskarten ...
... für jeden Geschmack.
Julie Berger verkauft Schutzmasken, die ihr Grosi selbst näht.
Ihre Spezialität sind Makramee-Handarbeiten.
Julie Berger stallt alles in Handarbeit selbst her.
Dieser Koffer gat's in sich: Naturkosmetik ohne künstliche Aroma- oder Konservierungsstoffe.
Tücher und Produkte aus Uganda, deren Erlös dem Spital in Butaleja zu Gute kommen.
Jacqueline Müller bietet Aromatherapien an und engagiert sich im Hilfswerk Hand in Hand with Uganda.
An diese Stand kommt niemand vorbei.
Esther Gurtner bietet Eingemachtes an, unter anderem eine feurige Chilipaste.
Der Platz unter den Bäumen entpuppt sich als Glücksfall für den Herbstmarkt.
Acryl-Gemälde, die mit spezieller Technik entstehen.
Ohrschmuck, Windlichter, Gemälde und Uhre wechseln hier die Besitzerin.
Kein Muster ist gleich.
Acryl-Pouring, oder Acryl giessen: So manche Leinwand wird anschliessend zur Wanduhr.
Sandra Bussmann kreiert diese besonderen Kunstwerke.
Kulturkommission Oberbuchsiten sucht noch Buchster, die ein Adventsfenster gestalten möchten.
Löwenzahnsirup, Holundermelasse, Mirabellenkonfiture ...
Diese Köstlichkeiten gibt's beu Therese Eggenschwiler.
Fabienne Bellino hat u.a. Honig aus dem Oberbuchsiter Paradiesli und viel Eingemachtes.
Bei Lucia Tafaro dreht sich alles um Traumfänger und Gehäkeltes.
Konfiture, Quittengelee, Teigwaren oder Honig gibt's bei Beatrice Berger
Susanne Braunsberger: Herbstruhe, Hexenzauber und Seifen, Salben und Deos aus Naturprodukten.
Seraina Grolimund beritzt mit ihrem Plotter Türschilder und Grusskarten aus Alu.
Ein Schnäppschen in Ehren: Nicole Baumann (mit Kim) verwertet Obst zu edlen Tropfen.
Tanja Bader hat dreilagige Schutzmasken aus Baumwolle mit Filter im Angebot.