Balsthal: Hansjörg Müllers Zeichnungen in der Galerie Rössli

Seit über 50 Jahren bietet die Galerie Rössli in Balsthal eine Plattform für Solothurner Künstler/innen. Aktuell sind Zeichnungen von Hansjörg Müller zu sehen. Betrachtet man die Einladungskarte zur Ausstellung von Hansjörg Müller, sieht man darauf eine sonderbare Form. Formen und Farben sind es denn auch, die das Werk des Künstlers ausmachen. Er arbeitet oft mit Fundsachen, die er auf Spaziergängen findet, die er mit nach Hause nimmt und sich dann mit ihnen auseinandersetzt. So deutet er auf eine Zeichnung mit zwei Kreisen. Das seien zwei Dichtungsringe gewesen, erklärt er. Sie waren einst deckungsgleich und doch haben sie sich im Laufe der Zeit individuell entwickelt. Die erwähnte Form auf der Einladungskarte war Teil eines zerbrochenen Plastikkörbchens. Oft lässt sich Hansjörg Müller von der Natur inspirieren. So sehen manche Betrachter in einer Serie von Dreiecken die nahen Jurahügel, während andere darin eine Strasse vermuten. Verblüffend und für den Laien erst auf den zweiten Blick erkennbar ist die Tatsache, dass die Blätter in der Galerie Rössli keine Drucke sind. Es handelt sich ausschliesslich um Zeichnungen, angefertigt mit Ölpastellkreide, die Farbe manchmal in mehreren Schichten aufgetragen, bis sie den Vorstellungen des Künstlers entsprechen. Es ist interessant zu hören, was die Besucher/innen in manchen Bildern sehen. Madelaine Koch zum Beispiel erinnern die vielen Formen eines Bildes an die Vögel im nahen Wald. Deborah Baumgartner entdeckt stets neues in den oft streng geometrischen Formen. Peter Jeker – Träger des Solothurner Kunstpreises – gefällt vor allem, dass in der aktuellen Ausstellung das breite Spektrum Müllers gezeigt wird. Im ersten Raum sind sechs Blätter in einer Reihe zu sehen. Peter Jeker, Lehrer, Kunstkenner, und Kulturvermittler, seit vielen Jahren eng mit den Kunstschaffenden im Kanton Solothurn verbunden: «Die Anordnung der entspricht der Chronologie der Entstehung der Zeichnungen. Wer aber glaubt, er könne zwischen den Blättern die logischen, gestalterischen Entwicklungsschritte erkennen, ist auf dem Holzweg. Jedes Blatt zeigt die Auseinandersetzung mit einem speziellen bildnerischen Problem und hat losgelöst von der Serie als Einzelblatt seine Gültigkeit». Folgerichtig haben die Werke auch keine Titel, wenngleich jede Zeichnung eine Geschichte hat. Farben und Formen sind es auch, die Martin Neuenschwander, Präsident von Kultur im Thal und Mitglied im Rössli Team an Hansjörg Müllers Zeichnungen anspricht. An der Vernissage ist auch Ueli Diener anwesend, der selbst die Galerie Rössli während 23 Jahren Hansjörg Müller ist natürlich kein Unbekannter. Er war seit 1986 mehrfach beteiligt an den Solothurner Jahresausstellungen (mit Ankäufen durch den Kanton), stellte zudem in den Galerien Vinelz (2005) und Rössli (2007), sowie im Stadthaus Olten aus. Müller hat nach seiner Berufslehre als Maschinenzeichner Kurse für Malerei und Zeichnen belegt und den Vorkurs der Grafikfachklasse an der Schule für Gestaltung in Basel besucht. Seit 1990 ist er Fachlehrer an der Gewerblich-Industriellen Berufsschule in Olten. Von den Fesseln des technischen Zeichnens hat er sich längst befreit. Peter Jeker schreibt über ihn: «Hansjörg Müller ist seit Abschluss seiner Ausbildung ein unermüdlich Lernender, ein konzentrierter, beharrlicher Autodidakt».

Hansjörg Müller verwendet japanische Kreide als Werkzeug. Fundgegenstände und Natur inspirieren ihn.
Die Ausstellung erstreckt sich über drei Räume.
Inspiriert von Fundgegenständen und der Natur.
Eine vertiefte Auseinandersetzung mit Künstler und Werk lohnt sich.
Die Anordnung entspricht der Chronologie der Entstehung. Farben sind intuitiv gewählt.
Patricia Bieder, Teamleiterin und künstlerische Beraterin weist auf die Präzision der Zeichnungen.
Hansjörg Müller im Gespräch mit Besucherinnen.
Ein Sturm hat den Künstler zu dieser Zeichnung ispiriert..
Es muss nicht immer das Grossformat sein.
Die Galerie Rössli bietet seit über 50 Jahren eine Plattform für Solothurner Kunst.
Diese Zeichnung gefällt Monica Muster am besten. Sie besucht auch Kurse bei Hansjörg Müller.
Die Formen erinnern Madeleine Koch an die Vögel im nahen Wald.
Der Umtrunk wird vor dem Haus angeboten.
Maske und Desinfektionsmittel müssen sein.
Die Galerie Rössli liegt mitten in Balsthal.
Peter Jeker, Lehrer, Kunstkenner, und Kulturvermittler, lobt die Bandbreite der Ausstellung.
Gefragte Kennerin: Patricia Bider leitet das Team und ist künstlerische Beraterin der Galerie.
Entdeckt stets neue Details: Deborah Baumgartner.
Willi Baumgartner: Jeder Betrachter sieht etwas anderes.
Ueli Diener ist froh, die Galerie in guten Händen zu wissen. Er selbst diente ihr 23 Jahre lang.
Martin Neuenschwander (Präsident Kultur im Thal) und Jürg Ottiger, Ausstellungstechniker.