SV Muttenz unterliegt Abstiegskandidat FC Prishtina Bern
Trotz drückender Überlegenheit über die gesamten 90Minuten und einem klaren Chancenplus musste der SV Muttenz gegen den Abstiegskandidaten FC Prishtina Bern eine bittere 1:2-Heimniederlage einstecken.

Obwohl die Baselbieter vieles richtig machten, standen sie am Schluss als Verlierer da, weil sie jegliche Effizienz vermissen liessen und ihre Torausbeute schlichtweg schwach war. Den teilweise wunderbaren Aktionen fehlte der krönende Abschluss. Diesbezüglich zeigten sich die Einheimischen zu wenig konsequent, häufig zu zögerlich und vor allem zu unpräzis, und da das Wettkampfglück ebenfalls nicht auf ihrer Seite stand, trafen Luca Brunner und der eingewechselte Patrick Moren nach der Pause jeweils nur den Querbalken. So blieb der zwischenzeitliche Ausgleich von Manuel Jenni in der 46. Minute erzielt, nachdem der glänzend aufgelegte Prishtina Schlussmann Albano Gjokaj einen Schuss von Manuel Alessio an den Pfosten gelenkt hatte, die einzige zählbare Muttenzer Ausbeute. Viel zu wenig, wenn man den betriebenen Aufwand berücksichtig. Aber auch sonst fehlten den Gastgebern in elementaren Bereichen da und dort ein paar Prozent. Denn schalteten die sehr defensiv eingestellten Berner doch einmal in die Vorwärtsbewegung, kamen sie relativ einfach an den gegnerischen Sechzehner, weil das Mittelfeld der Rotschwarzen die Verteidigungsarbeit hin und wieder zu sorglos verrichtete.
Die Gäste traten auf dem Margelacker mit viel Leidenschaft auf. Sie grätschten jeweils die Bälle im letzten Moment noch weg, warfen sich in die Schüsse, und häufig wurde ihre vielbeinige Abwehr einfach angeschossen. Bei ihren wenigen Gegenangriffen zeigten sie aber auch ihre feine Technik, und setzten damit immer wieder Nadelstiche. Deshalb war ihr Sieg keinesfalls unverdient. Nach einer halben Stunde gelang ihnen mitten in einer Muttenzer Druckphase und entgegen dem Spielverlauf der Führungstreffer. Valentino Reist konnte eine hohe Flanke, die von einer Windböe getragen, länger und länger wurde, nur bis zu Mergim Tifeki klären, der mühelos flach einnetzte. Vorher hatte das Heimteam durch Loris Minnig und Alessio bereits beste Gelegenheiten vergeben, und im Anschluss an kurz ausgeführte Eckbälle brachten die Schüsse von Captain Marc Tanner und Berkant Eraslan Torhüter Gjokaj zwar in Bedrängnis, passieren liess er sie jedoch nicht. Nach dem mehr als verdienten Ausgleich strebte der Tabellenführer vehement den Sieg an. Alessio verzog allerdings freistehend seinen Abschluss, nachdem er von Brunner herrlich per Absatz in Szene gesetzt wurde. Nach einem direkt getretenen Corner von Brunner rettete ein Prishtina Verteidiger in extremis gerade noch vor der Torlinie. Beim entscheidenden 1:2 der Gäste in der Schlussphase begleiteten die Muttenzer den über den rechten Flügel vorstossenden Edmond Lekaj höflich, ohne ihn zu stören, sodass das Leder über Umwege zum in der Mitte völlig blank stehenden Ideal Iberdermaj kam, der den machtlosen Reist überwand. In der verbleibenden Zeit spielten sich zwar im Berner Strafraum noch mehrere heisse Szenen ab, für den erneuten Ausgleich reichte es aber den Hausherren nicht mehr.
Am Sonntag Nachmittag tritt der SV Muttenz um 15.30 Uhr auf dem Stade de Chalière in Moutier zum Spitzenkampf an. Mit einem Sieg am Mittwoch im Derby gegen den FC Tavannes/Tramelan können die Berner auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken und bis auf drei Punkte zur Mannschaft von Trainer Peter Schädler aufschliessen. Bei einem erneuten Erfolg im Gipfeltreffen besteht für sie dann sogar die Möglichkeit neuer Spitzenreiter zu werden.