Wie die Gemeinde Muttenz mitteilt, versucht sie, mit Massnahmen auf verschiedenen Ebenen die wichtigsten Wanderrouten der geschützten Amphibien zu entschärfen.
Die Hauptstrasse in der Gemeinde Muttenz.
Die Hauptstrasse in der Gemeinde Muttenz. - Nau.ch / Werner Rolli
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Sobald im Frühling die Tage länger werden und die Temperaturen wenige Grad über der Nullgrad-Grenze liegen, im Normalfall zwischen Mitte Februar und Mitte April, verlassen viele Amphibien (Frösche, Kröten und Molche) ihr Winterquartier und suchen ihre Laichgewässer auf.

In der dicht besiedelten Landschaft ist dies oft eine gefährliche Wanderung für die Amphibien über Strassen und Wege, welche im schlimmsten Fall tödlich endet.

Die Gemeinde versucht, mit Massnahmen auf verschiedenen Ebenen die wichtigsten Wanderrouten der geschützten Tiere temporär zu entschärfen.

Temporäre verkehrspolizeiliche Anordnung

Die in den letzten beiden Jahren umgesetzten Schutzmassnahmen im Bereich des Feuerwehrweihers/Zinggibrunn und der Mühlemattweiher haben sehr gut funktioniert und werden daher in diesem Jahr 2024 wieder umgesetzt.

Auch die schon länger bewährte temporäre Umleitung des Velowegs im Gebiet «Fröscheneck» wird weitergeführt.

Um die vielen Tiere auf ihrer Laichwanderung zum Feuerwehrweiher und zum Riedmattbächli vor dem Überfahren zu schützen, wird der Strassenabschnitt zwischen den Verzweigungen Mühlackerstrasse/Weiherstrasse und Zinggibrunnstrasse/Abzweigung Egglisgraben zeitweise für den Privatverkehr gesperrt.

Die Sperrung wird bei entsprechender Witterung signalisiert und dauert jeweils von 19 bis 6.30 Uhr.

Im Gebiet «Fröscheneck» wird der Veloweg gesperrt

Die Verbindung zwischen Muttenz und dem Gebiet Egglisgraben–Schönmatt–Stollenhäuser ist in dieser Zeit über Pratteln oder Arlesheim sichergestellt.

Mit direkt Betroffenen werden individuelle Lösungen gesucht.

Im Gebiet «Fröscheneck» wird der Veloweg während der Laichwanderungen zwischen dem Eindunkeln und der Morgendämmerung gesperrt und umgeleitet.

Die seit Jahren bewährte Massnahme verringert die Anzahl überfahrenen Amphibien auf diesem Strassenabschnitt stark.

Mobiler Amphibienschutzzaun an der Mühlemattstrasse

Entlang der viel befahrenen Veloroute bei den Mühlemattweihern wird während der Laichwanderung ein mobiler Amphibienzaun aufgestellt, der die Amphibien daran hindert, auf die Strasse zu gelangen.

Die Amphibien werden eingesammelt und sicher über die Strasse transportiert.

«Amphibienpatrouillen» auf den Quartierstrassen

Bei Amphibienwetter patrouillieren Freiwillige am Abend in verschiedenen Quartierstrassen, sammeln wandernde Tiere ein und bringen diese zu den nächsten Laichgewässern.

In den Jahren 2022 und 2023 haben koordiniert durch den Naturschutzverein Muttenz rund 30 Helfer zwischen 3000 und 3500 Tiere pro Jahr von den Strassen gerettet.

Mehrheitlich handelte es sich dabei um Erdkröten. Es wandern aber auch Grasfrösche, Bergmolche und Feuersalamander durch das Siedlungsgebiet.

Signalisierte Amphibienzugstellen

An vielen Strassen im Gemeindegebiet stehen während der Wanderzeit streckenweise Warn- und/oder Umleitungssignale.

Eine komplette Auflistung können Einwohner auf der Gemeindewebseite finden.

Speziell in regnerischen Nächten mit Temperaturen von über fünf Grad Celsius bitte die Gemeinde alle Verkehrsteilnehmer, hier besonders vorsichtig zu fahren.

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