Sollte der Strom knapp werden, haben die Zentralschweizer Wintersportgebiete verschiedene Massnahmen parat. Skilifte könnten langsamer laufen oder ganz abgestellt werden. Einen Flickenteppich wie bei der Pandemie dürfte es aber nicht mehr geben.

Aktuell gehe man nicht davon aus, dass es noch während der Wintersaison zu einem Strommangel komme, sagte René Koller, Präsident der touristischen Transportunternehmungen Zentralschweiz (TUZ) am Donnerstag in Luzern vor den Medien. Sollte es dennoch dazu kommen, müssten die Bergbahnen den Betrieb einschränken.

Vorerst präsentierten die 15 Schneesportgebiete in der Region, die sich zum Schneepass Zentralschweiz zusammengeschlossen haben, freiwillige Massnahmen zum Stromsparen. So könnten sie etwa Skilifte langsamer laufen lassen oder diese bei wenig Andrang abschalten.

Das Tempo gedrosselt hat die Bergbahn Melchsee-Frutt schon im Sommer. Man dürfe sich davon allerdings nicht zu viel erwarten, sagte deren Vertreter. Laut Koller wolle man zuerst da Strom sparen, wo es die Gäste nicht merkten.

Sollte es zu einem Strommangel kommen, sei anders als während der Coronapandemie kein Flickenteppich zu erwarten, was die Einschränkungen in den einzelnen Skigebieten angehe. «Wenn etwas kommt, ist es national», sagte Koller.

TUZ-Geschäftsführer Adrian Bühlmann gab zu bedenken, dass der Stromverbrauch der Seilbahnen Schweiz bloss 0,34 Prozent des gesamten Verbrauchs im Land ausmacht. Zweidrittel der Energie entfalle auf den Transport und ein Drittel auf die Beschneiung.

Die Bergbahnunternehmen hätten bereits früher strategische Investitionen getätigt und nicht erst seit dem drohenden Energiemangel. So nutzen etwa die Rigi Bahnen und die Stoos-Bahnen die Energie, die beim Bahnbetrieb entsteht. Die Brunni-Bahnen haben Photovoltaik-Anlagen installiert und in Andermatt-Sedrun-Disentis soll das Wasser aus dem Speichersee turbiniert werden.

Auf den Pisten sorgt derweil cleveres Schneemanagement für Einsparungen. Ein System namens Snowsat sorgt dafür, dass die Schneedecke überall gleich hoch ist.

Bühlmann wies darauf hin, dass die Gäste «top präparierte Pisten» erwarten. Alleine mit natürlichem Schnee könne weder das Angebot noch die Qualität garantiert werden, da künstlicher Schnee deutlich dichter sei.

Die höherer Energiepreise bedeuteten für die Bergbahnen mehr Ausgaben, die Einnahmen dürften wegen der Teuerung sinken, eine Verkleinerung der Marge sei «wohl unausweichlich», sagte Bühlmann. Dennoch gibt es den Schneepass Zentralschweiz, ein Abonnement für alle 15 Wintersportgebiete, in diesem Jahr zum unveränderten Preis – zum siebten Mal in Folge. Er bietet laut den Anbietern mit Blick auf vermehrt dynamische Preise in Skigebieten Sicherheit.

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