Luzerner Alt Kantonsrätin an Corona-Demo verhaftet

Die Festnahme einer Frau am Samstag beim Bahnhof Luzern an einer Corona-Demo hat ein juristisches Nachspiel. Weil die Luzerner Alt Kantonsrätin in einem offenen Brief Vorwürfe erhob, wird die Angelegenheit nun von der Staatsanwaltschaft untersucht.

Die Polizei hatte am Wochenende mitgeteilt, dass sie am Pfingstsamstag auf dem Bahnhofplatz eine unbewilligte Demonstration aufgelöst habe. Es seien mehrere Personenkontrollen durchgeführt. Ein halbes Dutzend formlose Wegweisungen ausgesprochen sowie eine Festnahme verfügt worden.

Bei der Festgenommenen handelt es sich um die Stadtluzernerin Heidi Joos. Die Geschäftsführerin des Verbands Avenir50Plus engagiert sich gegen Altersdiskriminierung und sass früher im Stadt- und Kantonsparlament.

In einem offenen Brief vom Mittwoch beschrieb sie ausführlich ihre Motivation zu demonstrieren. Zudem berichtete sie über ihre Festnahme und ihre Nacht in einer Zelle bei der Luzerner Polizei. Ihr seien dabei ihre Rechte vorenthalten worden. Eine strafbare Tat begangen habe sie nicht.

Auf Anfrage erklärte Joos, dass sie die Absicht habe, juristisch gegen das Verhalten der Polizei vorzugehen. Ein Polizeisprecher sagte auf Anfrage, dass das Polizeikommando wegen den Vorwürfen die Staatsanwaltschaft informiert habe. Diese kläre den Sachverhalt nun ab.

Gegen die Luzerner Alt Kantonsräin läuft eine Untersuchung. Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft, sagte gegenüber dem Regionaljournal Zentralschweiz von Radio SRF: «Es geht um Gewalt und Drohung gegen Beamte und die Hinderung einer Amtshandlung.»

Offenbar hatte sich die Frau bei einer Polizeikontrolle nicht kooperativ verhalten. Zudem werde ihr vorgeworfen, dass sie eine Polizistin gebissen habe.