Der Kanton Luzern wird Personen, die sich wegen einer pädophilen Neigung beraten lassen wollen, ein Angebot zur Verfügung stellen.
Luzern
Eine Luzerner Kantonsfahne weht auf der Seebrücke in der Stadt Luzern. - Keystone

Dies hat der Kantonsrat am Montag, 27. März 2023, entschieden. Luzern wird sich dabei an bereits bestehende Präventionsstellen anschliessen.

Die Forderung von Melanie Setz Isenegger (SP) nach einer Präventionsstelle für Pädosexuelle war im Kantonsrat im Grundsatz unbestritten.

Die SVP störte sich aber daran, dass das Angebot via Steuergelder und nicht über die Krankenkasse bezahlt werden solle. Sie wollte das Postulat deswegen nur teilweise überweisen.

Setz sagte zu ihrem Postulat, dass Menschen mit pädophilen Neigungen oft unter ihren sexuellen Präferenzen leiden würden.

Präventionsstelle Pädosexualität an der Psychiatrischen Uniklinik

Ein Teil sei offen für Hilfe, um zu lernen, ihr sexuelles Verhalten kontrollieren zu können.

Im Kanton Zürich war an der Psychiatrischen Universitätsklinik im Sommer 2021 eine Präventionsstelle Pädosexualität eingerichtet worden.

Diese Stelle wurde im ersten Jahr von 48 Männern und zwei Frauen konsultiert. 31 Personen nahmen eine Therapie auf.

Rund ein Drittel der Hilfesuchenden stammte nicht aus dem Kanton Zürich. Der Regierungsrat stimmte der Forderung des Postulates zu.

Fallkosten von 4000 bis 6000 Franken

Weil er jährlich nur mit 13 bis 15 Kontaktaufnahmen rechnet, will er kein eigenes Angebot aufbauen, sondern die Zusammenarbeit mit einer bestehenden Stelle prüfen.

Solche Stellen gibt es bislang in Zürich, Basel, Frauenfeld und Genf. Der Regierungsrat geht von Fallkosten von 4000 bis 6000 Franken aus.

Dies sei überschaubar, sagte etwa eine SP-Sprecherin Gesundheitsdirektor Guido Graf (Mitte) erklärte, dass das Geld gut investiert sei.

In der Abstimmung sprach sich der Kantonsrat mit 73 zu 15 Stimmen für eine vollständige und gegen eine teilweise Erheblicherklärung aus.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KrankenkasseAbstimmungFrankenSVPSP