Mit zerriebenen Cochenilleschildläusen werden Lebensmittel und Kosmetika karminrot gefärbt. Die Kunsthalle Luzern widmet dem kleinen Nutztier bis am 19. September eine Ausstellung
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Die Stadt Luzern. (Symbolbild) - Keystone

«Planty of Love oder roter Farbstoff auf sechs Beinen» des Künstlerduos Jérémie Sarbach und Flurina Badel ist ein kritischer Beitrag dazu, wie sich der Mensch die Umwelt für seine Zwecke aneignet. Sarbach/Badel schufen eine stilisierte Kakteenplantage. Die Cochenilleschildlaus hält sich mit Vorliebe auf der Kaktusart Opuntia auf.

An den mit Mikroglasperlen beschichteten Objekten hängen rote Schleckstengel. Die Besucherinnen und Besucher dürfen die Süssigkeiten pflücken und lecken. Dabei wird sich ihre Zunge rot verfärben, denn die Lollipops sind mit dem Pigment der zerriebenen Cochenilleschildlaus hergestellt worden. Der Witz dabei: Das Insekt produziert den roten Farbstoff, um Fressfeinde abzuwehren.

Das kleine Nutztier ist an der Ausstellung, in Form einer animierten alten Laus, auf einem Bildschirm anzutreffen. Es gibt Auskunft über seine Befindlichkeit und darüber, wie seine Artgenossen zerquetscht und ausgekocht werden. Die Verwandlung von einer lebendigen Laus zu Pigment sei Ausgangspunkt über einen Diskurs über Empathie und Gewalt in der Beziehung zwischen den Menschen und der Umwelt, schrieb die Kunsthalle zur Ausstellungseröffnung.

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