Haltegebühr für Tourismuscars zeigt Wirkung
Das per 1. April 2025 eingeführte Reisebusregime mit einer Haltegebühr und neuen Anhalteregeln reduziert das Reisebusaufkommen in der Innenstadt deutlich.

Zwei Drittel weniger Reisebusse am Schwanenplatz, ein Fünftel weniger am Löwenplatz: Wie die Stadt Luzern schreibt, reduziert das per 1. April 2025 eingeführte Reisebusregime mit einer Haltegebühr und neuen Anhalteregeln das Reisebusaufkommen in der Innenstadt, wie die Erfahrungen der ersten 30 Tage zeigen.
Die Einführung des schweizweit einzigartigen Systems ist ohne grössere Probleme angelaufen. Im Herbst 2025 wird die Stadt die Erfahrungen mit dem neuen Reisebusregime auswerten.
2700 Buchungen in den ersten 30 Tagen nach Gebühreinführung
Seit dem 1. April 2025 erhebt die Stadt Luzern eine Haltegebühr für Reisebusse. Reisebusunternehmen bezahlen im Voraus online eine Haltegebühr, welche sie zur Zufahrt zu den Halteplätzen Schwanenplatz, Löwenplatz und Kasernenplatz in der Luzerner Innenstadt berechtigt.
Für die Bezahlung steht der Online-Shop der Luzern Tourismus AG zur Verfügung. Für die ersten 30 Tage seit der Einführung der Gebühr wurden rund 2700 Buchungen für die drei Halteplätze getätigt. Das ergibt täglich rund 90 bezahlte Bewilligungen für das Halten auf den drei Plätzen in der Luzerner Innenstadt.
Für die Kontrolle der Bewilligungen sind täglich zwischen 8 Uhr und 20 Uhr die Mitarbeitenden des Verkehrsdienstes zuständig. Weiter sorgen sie dafür, dass Reisebusse sicher auf die Plätze und von den Plätzen wieder auf die Strasse geleitet werden. Entsprechend wurden in den ersten 30 Tage keine Unfälle durch Reisebusse verzeichnet.
Die Kommunikation der neuen Haltegebühr-Regeln an die betroffenen Anspruchsgruppen war sehr breit geplant. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Tourismusbranche und den touristischen Leistungsträgern konnten fast alle Reisebuslenkenden bereits vorgängig erreicht und über die neue Gebühr informiert werden. Dass Reisebuslenkende ohne bezahlte Gebühr auf die Halteplätze der Luzerner Innenstadt fahren wollten, kam nur in Einzelfällen vor. Dadurch hält sich auch das Anhalten an nicht erlaubten Orten in Grenzen.
Deutlich weniger Reisebusse auf dem Schwanenplatz
Auf dem Schwanenplatz haben die Reisebusbewegungen durch die angepassten Regeln (nur noch Aussteigen ist erlaubt) und die Einführung der Haltegebühr im Vergleich zum Vorjahr stark abgenommen. Es wurden im April 2025 rund 66 Prozent weniger Reisebusbewegungen gemessen als noch im April 2024.
Auf dem Löwenplatz ist der Rückgang der Reisebusbewegungen weniger ausgeprägt. Durch die angepassten Regeln wird der Löwenplatz vermehrt als Abfahrtsort genutzt. Hier wurden im April 2025 rund 22 Prozent weniger Reisebusbewegungen gemessen als in der Vorjahresperiode.
Für die restlichen Plätze liegen noch keine aussagekräftigen Messdaten vor, die für einen Vergleich genutzt werden können.
Verkehrsdienstpersonal zukünftig auch auf Kasernenplatz nötig
Rückmeldungen des Verkehrsdiensts zeigen, dass insbesondere der Kasernenplatz grundsätzlich schwach frequentiert wird, vereinzelt aber von Reisebuslenkenden als Ausweichort aufgesucht wird. Deshalb ist auch auf dem Kasernenplatz der Einsatz von Verkehrsdienstpersonal für die Kontrolle wichtig.
Beim Inseliquai/Landenberg wurde eine Zunahme von Personenumschlag von Gruppenreisen festgestellt. Auch die Anzahl Parkierungsvorgänge auf den Parkplätzen Brüelmoos und Rösslimatt in Kriens haben zugenommen. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Haltegebühr die Parkgebühren für diese beiden Parkplätze bereits beinhalten.
Erstes Fazit über die Wirkungen für 2025 erwartet
Die Einführung der Haltegebühr soll die Reisebusse besser in der Stadt verteilen und die stark frequentierten Plätze entlasten. Dies auch im Sinne der in der «Vision Tourismus Luzern 2030» definierten Ziele, damit die Tourismusströme im Einklang mit dem Erhalt der Lebensqualität der Bevölkerung entwickelt werden können.
Mit diesen Massnahmen will der Stadtrat auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen. Er will das Miteinander von Einheimischen und Gruppengästen optimieren und die Gäste besser durch die Stadt lenken.
Während der nächsten Wochen werden die Passanten auf dem Schwanenplatz und dem Löwenplatz mit Plakaten über die getroffenen Massnahmen informiert.
Die Stadt Luzern bedankt sich bei der Tourismusbranche und allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Die Stadt Luzern wird im Herbst 2025 ein Fazit über die Wirkung der neuen Haltegebühren ziehen und anschliessend darüber informieren.