Ein Gutachten im Auftrag von Umweltverbänden kommt zum Schluss, dass die Grundlagen, auf denen das Strassenprojekt «Bypass Luzern» erarbeitet wurde, unvollständig sind. Der Gutachter empfiehlt daher eine Neubeurteilung des Bypasses.
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Die Stadt Luzern. (Symbolbild) - keystone

Die Zahlen für die Verkehrsmodellierung seien ungenügend, veraltet und wenig aussagekräftig, fassen der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) und WWF in einer Mitteilung die Ergebnisse der Studie zusammen. Erstellt hat das 24-seitige Gutachten Verkehrs- und Mobilitätsprofessor Alexander Erath von der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Grund für die geplante neue Umfahrungsstrasse mit einem Tunnel bei der Stadt Luzern ist ein Engpass, der sich auf der Autobahn ab 2040 abzeichnet. Dieser sei «wohl gar nicht so eng», halten die Umweltverbände dagegen.

Das zeigten die «Verkehrsperspektiven 2050» des Bundes, bei denen die Zunahme des motorisierten Individualverkehrs geringer ausfiel als die 2006 vorgestellten Perspektiven 2030. Zudem hätte laut dem Gutachter für ein solches Bauprojekt die Wirkung mit einem multimodalen Verkehrsmodell berechnet werden müssen.

Der durch das Projekt induzierte Mehrverkehr werde nämlich unterschätzt. Dadurch verlängerten sich die Reisezeiten wieder, was den Nutzen des Projekts reduziere. Auch seien die eingerechneten Klimakosten unvollständig quantifiziert. Im Fall des Ausführungsprojekts Bypass dürfte der Bau des Tunnels zu beträchtlichen CO2-Emissionen führen.

Der Gutachter empfiehlt das Projekt zu überprüfen und ein geeigneteres Verkehrsmodell zu verwenden. Auch die Kosten-Nutzen-Analyse sei zu aktualisieren.

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