Am Samstag, 29. Juni 2019, erhielten 231 Design-, Film- und Kunst-Absolventinnen und -Absolventen ihre Bachelor- oder Master-Diplome. Zehn Abschlussarbeiten wurden prämiert.
Pokal (Symbolbild)
Pokal (Symbolbild) - shutterstock

In diesem Jahr haben 194 Frauen und Männer ein Bachelor-Studium ein Bachelor-Studium abgeschlossen, und zwar in den Bereichen Bildende Kunst, Animation, Video, Objektdesign, Textildesign, XS Schmuck, Kunst & Vermittlung, Camera Arts, Digital Ideation, Graphic Design, Illustration (Fiction und Nonfiction) und Design Management, International.

37 Studierende erhielten ein Master-Diplom, davon 13 im Master Design, 5 im Master Film und 19 im Master Kunst mit den Majors Art in Public Spheres, Art Teaching und Image Practices.

Anlässlich der Vernissage der Werkschau Design & Kunst am Freitag, 21. Juni 2019 und der Diplomfeier am Samstag, 29. Juni in der Messe Luzern wurden zudem Förderpreise für insgesamt zehn herausragende Abschlussarbeiten vergeben:

Der Förderpreis Master of Arts in Design 2019 ging an Chhail Khalsa aus Indien für ihre Arbeit «Anuvad». Der Preis ist mit 5'000 Franken dotiert. «Anuvad» bedeutet in Hindi «Übersetzung». Chhail Khalsa verbindet traditionelle, indische Webtechnologie mit Elektronik und entwickelt Produkte wie beheizte Teppiche, Kissen oder einen Schal mit integrierten LEDs. Überzeugt hat die Jury die partizipative, gesamtheitliche und reflektierte Vorgehensweise, die von grossem Respekt gegenüber den Handwerkerinnen und Handwerkern zeugt und dem Handwerk im Zeitalter des Digitalen eine neue Bedeutung gibt.

Der mit 5'000 Franken dotierte Max von Moos-Förderpreis 2019 ging an Rahel-Maria Scheurer, Absolventin des Master Kunst aus Luzern. Rahel-Maria Scheurer hat mit ihrer Arbeit «Nothing but a Hound Dog» den Dachstock des Pförtnerhauses der ehemaligen Papierfabrik in Cham mit ihrer Kunst besetzt, gefüllt und ausgemalt. Das Prinzip ihrer Malerei heisst Collage und Patchwork, und mit dieser vielschichtigen, malerischen Installation erzeugt sie eine dichte Atmosphäre.

Die zeugindesign-Stiftung verlieh vier mit je 4'000 Franken dotierte Förderpreise und einen Sonderpreis in Höhe von 2'000 Franken. Die Förderpreise gingen an:

- Meri Zirkelbach aus Adliswil ZH (Master Design) für «White Wood». Die Restauratorin und Objektdesignerin hat am Beispiel des modifizierten natürlichen Rohstoffs Holz die «Material Diversity»-Methode entwickelt.

- Anna Schmid aus Basel BS (Illustration nonfiction) für «Mutter und Natur». Anna Schmid hat ein fünfteiliges Heilpflanzenbuch erstellt mit den Kapiteln Befruchtung, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillen. Für allfällige Beschwerden in jeder Phase stellt sie Heilpflanzen vor, die auch noch einmal auf einem Poster porträtiert werden.

- Jeanne Jacob aus Biel/Bienne BE (Bachelor Kunst & Vermittlung) für «Hinter dem Blumentopf». Die fünfteilige Arbeit erzählt in Ölgemälden vom Umgang mit dem fremden und dem eigenen Körper, von Intimität, Sexualität und phantastischen Szenerien. Jeanne Jacob malt frech, ehrlich, spielt mit Erwartungen und zelebriert die Ironie.

- Nadine Widmer aus Oberkulm AG (Bachelor Video) für ihren Dokumentarfilm: «Integriert – Zwischen Umwelt & Preis». Zwei konventionelle Landwirte in Wiedlisbach BE stehen immer wieder in der Kritik, durch ihre Produktion die Umwelt zu belasten. Zwischen Einfamilienhäusern und der Autobahn suchen sie die Balance zwischen ökologischer Lebensmittelproduktion und wirtschaftlichem Überleben.

- Den Sonderpreis erhielt Yasmin Knüsel aus Luzern für ihre Arbeit im Bachelor XS Schmuck «EIN FUCHS. Zwischen Verschwendung und Wertschätzung». Aus einem toten Fuchs werden Schmuckstücke entwickelt, deren Wert über den Prozess ihrer Entstehung und die Wertschätzung des Materials selbst hinausweist.

Der Preis der Stiftung Alan C. Harris & Frau Else Harris geb. Treumann, dotiert mit 3'000 Franken, wird an eine Absolventin oder einen Absolventen des Master Kunst verliehen. Dieses Jahr ging er an Nicole Heri aus Sursee LU. In der Arbeit «gestern-morgen-heute» hat sie im Materialunterstand der ehemaligen Papierfabrik Cham Restbestände der letzten Produktion für eine Installation genutzt. Meterlange Papierbahnen wurden von Wind und Wetter geprägt, interagierten mit den Besuchern und zeigten die Fragilität des sich verändernden Materials.

Den Förderpreis «Design & Kunst/Alumni Hochschule Luzern» in Höhe von 2'019 Franken – die Preissumme ergibt sich aus der aktuellen Jahreszahl – erhielt Maeva Rubli aus Delémont JU für ihre Bachelor-Abschlussarbeit «Face à Face». Ihr Visual Essay erzählt von der Begegnung mit Anisa Alrefaei aus Syrien. Rubli fragt, was es bedeutet, in einem fremden Land Mutter zu werden und Heimat und Vergangenheit hinter sich lassen zu müssen.

Der Bachelor Award 2019 der Swiss Design Association (SDA) honoriert hervorragende Diplomandinnen und Diplomanden der Partnerhochschulen der SDA. Die Preissumme beträgt 500 Franken sowie eine dreijährige Gratis-Jungmitgliedschaft bei der SDA. Die Preisträgerinnen Lorena Adler, Wettswil ZH, und Selina Cadruvi, Uster ZH (beide Bachelor Objektdesign) haben für ihre Arbeit «SichtWandel - Ein zweites Leben für Einwegkleidung» blaue Einwegkleidung aus Spitälern genutzt. Adler und Cadruvi recycelten diese und entwickelten aus dem Material Prototypen für Paravents, die erneut im Gesundheitsbereich eingesetzt werden sollen.

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