Tritt Eric Nussbaumer wegen Jositsch zur Bundesratswahl an?

Bundespräsident Alain Berset hat sehr früh bekannt gegeben, dass er im Dezember nicht wieder zur Bundesratswahl antritt. Der Baselbieter Nationalrat Eric Nussbaumer (63) könne sich unter Umständen eine Bundesratskandidatur vorstellen. Er betonte aber auch: «Wenn einer aus der Region kommt, der gute Wahlchancen hat, dann würde ich mich zurückziehen.»

Wie die «baz» berichtete, wäre Nussbaumer auch offen für «ein weltoffenes Talent aus den Bergen wie Jon Pult (38)». Falls jedoch der Zürcher SP-Ständerat Jositsch (58) allein zur Wahl steht, würde Nussbaumer antreten.

Jositsch hatte sich bei der letzten SP-Vakanz im Bundesrat über die Stallorder der Sozialdemokraten hinweggesetzt. Damals sollten ausschliesslich Frauen für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga kandidieren. Dennoch zog Jositsch seine Kandidatur nicht zurück.

Doch Nussbaumer sieht auch andere Gründe, um über seine eigene Kandidatur nachzudenken. «Ich habe mich schon immer für ein herausforderndes Exekutivamt interessiert. Zutrauen würde ich mir das schon.»

Allerdings macht dich der 63-jährige Politiker auch Gedanken über sein Alter. «Ich bin 63», sagt er. «Ein Bundesratsamt würde mich realistischerweise acht Jahre lang 150 Prozent beanspruchen. Soll ich eine Art Joe Biden aus dem Baselbiet werden?»

Nussbaumer betont aber auch, dass er keinen Stress bei seiner Entscheidungsfindung verspüre. «Ich habe genug Zeit. Zuerst kommen die nationalen Wahlen im Herbst.»

Möglicherweise wird seine Kandidatur ohnehin obsolet, wenn der Basler Regierungspräsident Beat Jans seinen Beschluss gefällt hat. Er will im Spätsommer bekannt geben, ob er Bundesrat werden will. Bereits entschieden hat sich der Stadtbasler SP-Nationalrat Mustafa Atici: Er stellt sich seiner Partei als Berset-Nachfolger zur Verfügung.