Vier Geschwister starten einen Spendenaufruf für ihr Mami

Chantal Siegenthaler
Chantal Siegenthaler

Lenzburg,

Margot Shabani erlitt einen Schlaganfall. Ihre Tochter Merita aus Niederlenz hat mit den drei weiteren Geschwistern einen Spendenaufruf für die Reha gestartet.

Spenden Margot Shabani
Margot Shabani erlitt einen Schlaganfall. Ihre Kinder hoffen nun auf Spenden für die Reha. - z.V.g.

«Rettung für unsere schwer hirngeschädigte Mutter», so lautet der Titel des Spendenaufrufs. Diesen haben die Geschwister Selvie (30), Merita (25), Leonora (18) und Emmanuel (12) für ihre Mutter gestartet. Die 49-jährige Margot Shabani erlitt am 11. September einen schweren Schlaganfall.

«Sie hatte bereits zwei Wochen vorher Anzeichen wie Schwindel, Lähmungen und sehr starke Kopfschmerzen. Dies wollte sie selbst behandeln, da sie dachte, es sei eine Stirnhöhlenentzündung», erzählt Tochter Merita, wohnhaft in Niederlenz.

Margot Shabani (Reinach AG) ging es immer schlechter, bis sie am 10. September mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden musste. «Im Spital versicherte man uns, dass dies von den Medikamenten komme, die unsere Mutter einnehme. Sie leidet seit Jahren an Angst- und Panikanfällen», so die 25-jährige Niederlenzerin.

Margot Shabani
Der Gesundheitszustand der Mutter verschlechterte sich schon einige Tage vor dem Schlaganfall. - z.V.g.

Margot Shabani, wohnhaft in Reinach AG, durfte wieder nach Hause. Doch am Freitagabend war es erneut soweit: «Unsere Mutter war nicht mehr ansprechbar und zitterte am ganzen Körper. Etwa um Mitternacht wurde sie erneut ins Spital eingeliefert», so Merita.

«Wiederum wusste man da nicht genau, was sie hatte. Erst viel zu spät kam sie ins Kantonsspital Aarau, wo ein schwerer Hirnschlag festgestellt wurde.»

Margot Shabani
Im Spital mussten die Kinder über Leben oder Tod ihrer Mutter entscheiden. - z.V.g.

Über Leben oder Tod entscheiden

Am 12. September standen die Kinder vor der Wahl, die lebenserhaltenden Maschinen laufen zu lassen oder abzustellen. «Wir wussten nicht, was unsere Mutter gerne will. Über so ein Thema haben wir nie gesprochen», sagen ihre vier Töchter.

Margot Shabani wurde einer weiteren Operation unterzogen und die Schädeldecke wurde geöffnet. Merita: «Für uns stand fest, wir wollen unsere Mutter am Leben halten. Es gibt immer einen Funken Hoffnung und Wunder.»

Margot Shibani
Im Spital schrieben die Geschwister bei ihren Besuchen Tagebucheinträge. - z.V.g.

«Nach schlaflosen Nächten wurde unsere Mutter langsam stabil. Man konnte aber den Schaden sehen; ihre linke Hirnhälfte war fast komplett abgestorben.» Erneut standen die Geschwister vor der Wahl, ihre Mutter gehen zu lassen oder weiter zu kämpfen.

Am 20. September war es dann soweit: Der Beatmungsschlauch sollte entfernt werden.

«Dann ging alles sehr schnell. Eine Krankenpflegerin holte uns und wir dachten, unsere Mutter sei verstorben. Jedoch lag sie da und schnappte nach Luft.»

Margot Shabani
Margot Shabani hat offene Behandlungs- und Prämienkosten. Daher wird auch ihre Reha nur für 3 Wochen unterstützt. - z.V.g.

Ausstehende Rechnungen: Reha wird nicht bezahlt

Margot Shabani lebte, aber ihre Luftröhre war zugeschwollen. Nachdem die Schwellung zwei Tage später etwas abgeklungen war, entschied man sich für einen Luftröhrenschnitt. «Die OP verlief gut und unsere Mutter wurde auf die neurochirurgische Wachstation verlegt. Dort machte sie auch Fortschritte.»

Gut eine Woche später wurde die Vierfach-Mutter in die Reha verlegt, um mit den Therapien zu beginnen. Doch am gleichen Tag folgte für die Kinder die Schocknachricht: Die Krankenkasse bezahlt die Reha nur für drei Wochen.

Margot Shabani
Die Zukunft von Margot Shabani ist derzeit ungewiss. - z.V.g.

«Dies wird niemals reichen, um sie zu behandeln. Wir glauben daran, dass unsere Mutter es schaffen kann. Mit einer richtigen Therapie wird sie vielleicht wieder ein halbwegs normales Leben führen können», so Merita.

Margot Shabani hat laut Aussage der Kinder seit einiger Zeit die Prämien nicht mehr bezahlen können. Es seien Prämien- und Behandlungskosten von 37'000 Franken offen.

«Wir vermuten, dass unsere Mutter eine Prämienverbilligung hatte. Genau wissen wir das aber nicht», sagt die Niederlenzerin. Ebenso erhalte ihre Mutter IV-Beiträge.

40'000 Franken sind das Ziel

Noch befindet sich Margot Shabani in der Reha in Rheinfelden. Dies aber nicht mehr lange. «Können wir die Beiträge nicht bezahlen, muss sie aus der Reha. Mehr wissen wir derzeit auch noch nicht.»

Spenden Margot Shibani
Die Kinder von Margot Shibani hoffen auf Spenden. - z.V.g.

In ihrer Not haben die Geschwister einen Spendenaufruf «Rettung für unsere schwer hirngeschädigte Mutter» auf www.gofundme.com gestartet. Mit dem Geld wollen die Kinder die offenen Krankenkassenbeiträge begleichen oder die Reha bezahlen.

«Unsere Mutter soll gesund werden können und sich nicht darum sorgen, dass die Schulden noch mehr steigen.» Die vier Geschwister hoffen, dass 40'000 Franken durch Spenden zusammenkommen.

«Wir hoffen sehr, dass wir einige Herzensmenschen finden, die für unsere Mutter spenden. Es ist für uns nicht einfach, auf solche Hilfe zurückzugreifen und wir bedanken uns schon jetzt bei allen Unterstützern.»

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