Wie die Gemeinde Kriens mitteilt, kommt die Schadstoff-Sanierung der Schulanlagen plangemäss voran, aktuell laufen die Arbeiten im Schulhaus Roggern 1.
Die Schulanlage Kriens.
Die Schulanlage Kriens. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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In den vergangenen Jahren hat die Stadt Kriens grosse Anstrengungen unternommen, um allenfalls auftretende Schadstoffe in den stadteigenen Liegenschaften und insbesondere in den Schulräumen zu entdecken. Verschiedene Messreihen haben sich insbesondere mit den Schadstoffen Asbest/PCB (Polychlorierte Biphenyle), Naphthalin/Formaldehyd und Radon befasst.

Bei vielen dieser heute festgestellten Schadstoffe handelt es sich um Stoffe, die in den 1970er-Jahren eingesetzten Baustoffen enthalten sind und zum damaligen Zeitpunkt noch nicht als Schadstoffe bekannt waren.

Wurden dabei Mängel festgestellt, hat die Stadtverwaltung umgehend Schritte eingeleitet, um diese zu beheben, damit die stadteigenen Schulanlagen dem Schulbetrieb ohne Schadstoff-Risiken zur Verfügung stehen.

«Wir haben diese Sanierungen jeweils sofort in Angriff genommen, weil wir unsere Verantwortung wahrnehmen wollen,» sagt Stadtrat Roger Erni, in dessen Finanzdepartement auch die Immobiliendienste angesiedelt sind.

Kein Handlungsbedarf bei Radon

Seit 2018 sind die Gemeinden aufgrund der geltenden Strahlenschutzverordnung zudem verpflichtet, allfällige Radon-Vorkommen zu ermitteln. Radon kommt in der Umwelt häufig vor.

In Gebäuden kann Radon aus dem Untergrund aufsteigen und sich im Gebäude unter gewissen Voraussetzungen so stark verdichten, dass es gesundheitsgefährdend ist. Oder der Stoff setzt sich ab als Alterungserscheinung von verwendeten Baumaterialien.

Auch dieser Verpflichtung ist die Stadt Kriens in den letzten Monaten mit einem umfassenden Testprogramm in 307 Räumen auf sämtlichen Krienser Schulanlagen nachgekommen. Bei den Messungen wurde der Grenzwert in 300 Räumen auf Anhieb unterschritten.

In sieben Räumen wurden vom November 2021 bis Januar 2022 Nachmessungen durchgeführt. Bei den Nachmessungen wurden die Grenzwerte in allen Räumen eingehalten, sodass keine weiteren Massnahmen notwendig sind.

Naphthalin: Sanierung Schulhaus Roggern 1 läuft

Anders sah die Situation beim Schadstoff Naphthalin aus. Dort waren in Kriens – wie in sehr vielen anderen Gemeinden auch – verschiedene Schulhäuser betroffen. Nach Rückmeldungen aus dem Schulbetrieb über permanent übel riechende Raumluft wurden zusammen mit Spezialunternehmen Messungen der Raumluft eingeleitet.

Diese haben ergeben, dass in den betroffenen Räumen zu hohe Naphthalin-Werte festgestellt wurden. Mit Luftreinigungsgeräten und einem strengen Lüftungsplan können die meisten Räume trotzdem bis zur Sanierung genutzt werden. Um die Räume nachhaltig zu sanieren, werden die teerhaltigen Materialien entfernt, die im Unterlagsboden verbaut wurden. Probesanierungen haben ergeben, dass damit die Naphthalin-Werte deutlich unter die Grenzwerte gesenkt werden können.

Zurzeit werden im Schulhaus Roggern 1 insgesamt 29 Schulzimmer etagenweise saniert. Lärmintensive Arbeiten werden jeweils in den Ferienwochen erledigt, um den Schulbetrieb im restlichen Schulgebäude nicht zu stören. Auch alle anderen Bauarbeiten sowie der Zu- und Weggang des Personals der sanierenden Unternehmen konnten so geregelt werden, dass der Schulbetrieb auf den anderen Etagen normal weiterlaufen kann.

Die Sanierungsarbeiten im Schulhaus Roggern 1 dauern noch bis Ende 2022. Weitere Arbeiten in den Schulhäusern Amlehn, Feldmühle und Meiersmatt sind für 2023/2024 geplant. Insgesamt investiert die Stadt Kriens mehrere Millionen Franken, um die Schulanlagen von Schadstoffen zu befreien.

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