Sie sind die bekanntesten Krienserinnen und Krienser: der Deckel, das Bärnerwiib oder das Wöschwiib. Eine Ausstellung im Museum Bellpark Kriens zeigt bis Ende Februar zeitgenössische Exemplare fasnächtlicher Holzmasken.
Kriens
Blick auf Kriens. - Keystone
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«Krienser Holzmasken. 1970 bis heute» ergänzt Ausstellungen von 2005 und 2010, die älteren Exemplaren der Fasnachtsmasken gewidmet waren. Ausgerichtet wird sie, weil die fasnächtliche Krienser Galli-Zunft ihr 50-jähriges Jubiläum feiert.

Das Museum bat die aktiven Schnitzerinnen und Schnitzer, ihr bestes Stück für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen - über 50 folgten dem Aufruf. Zu sehen sind zudem Masken des Sammlers Michael Eicher.

Die Ausstellung zeuge von der grossen Leidenschaft, mit der dieses Brauchtum gelebt werde, teilte das Museum zur Vernissage mit. Erlebbar werde auch die grosse Vielfalt der Tradition vor Ort. Zum Leben erwachten die geschnitzte Masken aber erst, wenn sie an der Strassenfasnacht getragen würden, teilte das Museum mit.

Wie alt die Maskentradition in Kriens ist, ist nach Angaben des Clubs Original Krienser Maske (OKM) nicht klar. Die verschiedenen Maskentypen dürften erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden sein.

Es ist auch nicht immer klar, wen die Masken darstellen. Der furchterregende Deckel - er heisst so wegen seines rund ein Meter langen Rindendeckels, den er als Kopfbedeckung trägt - könnte so Waldgeist oder französischer Soldat sein.

Wie der Deckel, trägt auch das Bärnerwiib eine Schreckmaske - vielleicht stellt diese Figur eine Marketenderin dar, die als Truppenbegleiterin beim Franzoseneinfall nach Kriens gekommen war. Ihr aufreizendes Gehabe würde für diese Theorie sprechen.

Der bekannteste Maskentyp ist wohl das verschmitzte Wöschwiib. Es geht auf die Krienserinnen zurück, die für die Luzerner Herrschaften die Wäsche besorgten. Ihr heutiges Auftreten mit rotweissem Kleid und weisser Schürze haben sie gemäss OKM erst seit 1939.

Neben diesen typischen Krienser Fasnachtscharakteren gibt es eine Vielzahl von Charakterfiguren, so das Eierrösi, das Gscheerlisi, die Kafitante oder der Chorber.

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