Wie die Gemeinde Horw bekannt gibt, verzeichnet sie in der Jahresrechnung 2023 das erste Defizit seit dem Jahr 2016. Dieses beträgt 8,56 Millionen Franken.
Das Dorfzentrum in Horw.
Das Dorfzentrum in Horw. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Damit ist eine Phase mit sehr guten Jahren zu Ende. Dank der stabilen finanziellen Ausgangslage verkraftet die Gemeinde dieses Ergebnis.

Nach den sehr guten Rechnungsabschlüssen der Jahre 2018 bis 2022 resultiert in der Jahresrechnung 2023 ein Aufwandüberschuss von 8,56 Millionen Franken, budgetiert war ein Minus von 5,81 Millionen Franken.

Damit fällt das Ergebnis um 2,75 Millionen Franken schlechter aus. Die Einnahmen der Rechnung 2023 betragen 105,41 Millionen, der Aufwand 113,98 Millionen Franken.

Tiefere Steuererträge als Hauptursache

Der Hauptgrund für das negative Jahresresultat liegt in den tieferen Steuererträgen.

Insgesamt resultierte ein Minderertrag bei den ordentlichen Steuern von rund neun Millionen Franken.

Demgegenüber fiel der Ertrag bei den Sondersteuern (Erbschaftssteuern, Handänderungssteuern und Grundstückgewinnsteuern) über dem Budget aus, sodass der gesamte Minderertrag der Steuern bei 6,85 Millionen Franken liegt.

Ein Grund für den Aufwandüberschuss sind die hohen Steuererträge der Jahre 2018 bis 2022, denn diese führen bis 2026 nachwirkend zu hohen Zahlungen an den kantonalen Finanzausgleich.

Herausforderungen im Gesundheitswesen

Ins Gewicht fallen zudem höhere Pflegerestkosten für Spitex und stationäre Pflege sowie höhere Rückstellungen wegen Überbrückungsrenten.

Deshalb liessen sich die Globalbudgets der Aufgabenbereiche Gesundheitswesen sowie Organisation und Personal nicht einhalten.

In den Bereichen, die im Handlungsspielraum der Gemeinde liegen, wurde das Budget jedoch eingehalten.

So insbesondere beim Personal-, Sach- und Betriebsaufwand, der mit 49,3 Millionen Franken um 0,67 Millionen Franken oder 1,3 Prozent unter dem Budget liegt.

Einmalige Effekte entlasten die Zahlen

Alle Spezialfinanzierungen, etwa die Wasserversorgung und die Siedlungsentwässerung, haben besser abgerechnet als budgetiert.

Entlastend auf die Zahlen wirkten zudem einmaligen Effekte, etwa eine Nachzahlung von Kantonsbeiträgen bei der Musikschule.

Investitionsausgaben für 2023

Insgesamt hat der Einwohnerrat für das Jahr 2023 Investitionsausgaben von 14,49 Millionen Franken gutgeheissen.

Zusätzlich genehmigte der Gemeinderat Budgetüberträge aus dem Budget 2022 von 8,246 Millionen Franken und der Einwohnerrat genehmigte Nachtragskredite von 1,52 Millionen Franken.

Davon wurden im Jahr 2023 rund 14,9 Millionen Franken eingesetzt. So verbleiben 8,8 Millionen Franken.

Im Rahmen des Rechnungsabschlusses werden Kredite für bereits begonnene Aufgaben in der Höhe von 7,44 Millionen Franken auf das Jahr 2024 übertragen.

Abrechnung von insgesamt 27 Projekten

Die vier wesentlichsten Investitionen im Jahr 2023 waren die Gesamterneuerung und Erweiterung der IT-Infrastrukturen für die Verwaltung und die Gemeindeschule (2,02 Millionen Franken), der Bau des Doppelkindergartens Kirchfeld (Anteil 2023: 1,87 Millionen Franken) und die Projektierung für den Ergänzungsbau des Schulhauses Allmend (Anteil 2023: 1,29 Millionen Franken).

Insgesamt 27 Projekte konnten abgerechnet werden.

Defizitäre Aussichten für kommende Jahre

Das Rechnungsergebnis 2023 bestätigt die bisherigen finanziellen Annahmen für die nächsten Jahre.

Die Prognosen sehen auch für die kommenden Jahre defizitäre Jahresergebnisse voraus.

In den letzten Jahren konnten die Verschuldung der Gemeinde tief gehalten und das Eigenkapital erhöht werden.

Reduzierung des Eigenkapitals prognostiziert

In den kommenden Jahren werden sich diese Kennzahlen aufgrund des sehr tiefen Cashflows und hoher Investitionen voraussichtlich verändern.

Die Verschuldung steigt und das Eigenkapital wird reduziert. Die Gemeinde ist gefordert, diesen Trend in den kommenden Jahren wieder umzukehren.

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