Das Krienser Budget im Jahr 2025 ist noch einmal im Plus
Wie die Stadt Kriens mitteit, liegen, wenn das Krienser Parlament an seiner November-Sitzung über das Budget 2025 berät, erfreuliche Zahlen auf dem Tisch.
War die «Trendwende» in der Krienser Finanzpolitik im Jahr 2023 noch unerwartet eingetreten, ist jetzt die Entwicklung in den Jahren 2024 und 2025 voraussehbarer.
Kriens profitiert aufgrund der Jahre 2020 – 2022 im kantonalen Finanzausgleich von kräftigen Zuschüssen. Gleichzeitig haben in Kriens ansässige Firmen in den Vorjahren so gut gearbeitet, dass markant höhere Firmensteuern anfielen.
In Regeljahren generiert die Stadt Kriens Firmensteuern von 8 bis 12 Millionen Schweizer Franken. In den Jahren 2023 (64 Millionen Franken), 2024 (32 Millionen Franken) und 2025 (45 Millionen Franken) sind es markant mehr.
Gewinne von über 130 Franken äufnen und gleichzeitig Drittschulden abbauen
Auch wenn der Stadtrat immer wieder darauf hinwies, dass dies zeitlich begrenzte beziehungsweise einmalige Effekte seien – diese beiden Faktoren änderten die finanzpolitischen Rahmenbedingungen in Kriens tiefgreifend.
Mit 59 (Rechnung 2023) und 78 Millionen Franken (Hochrechnung 2024) fallen diese zwei Jahre ausserordentlich gut aus.
Die Stadt wird in dieser Zeit Gewinne von über 130 Millionen Franken äufnen und gleichzeitig rund 30 Millionen Franken an Drittschulden abbauen können. Das ermöglicht es der Stadt Kriens, dass sämtliche Kennzahlen des kantonalen Finanzvergleichs wieder auf grün stehen.
Einwohnerrat erhält noch vor Jahresende neue Finanzstrategie vom Stadtrat
Jetzt ist das Ende dieses finanzpolitischen Höhenfluges absehbar. Zum einen deuten heute bekannte Szenarien darauf hin, dass die starken Ausschläge bei den Einnahmen aus Firmensteuern zu Ende sind.
Zum anderen wird die Stadt im Kantonalen Finanzausgleich aufgrund der drei guten Jahre wieder von der Nehmer- zur Gebergemeinde. Deshalb will der Krienser Stadtrat eine harte Landung vermeiden und quasi im kontrollierten Sinkflug wieder auf normale Flughöhe zurückkehren.
Er hat sich dafür eine Finanzstrategie für die kommende Legislatur erarbeitet. Diese legt er noch vor dem Jahresende dem Einwohnerrat als Planungsbericht vor.
Weichen für unmittelbare Zukunft sind gestellt
Während diese Finanzstrategie eher langfristig wirken soll, hat der Stadtrat in seinem Budget 2025 die Weichen für die unmittelbare Zukunft gestellt.
Er hat den Personalbestand der im regionalen Vergleich nach wie vor dünn aufgestellten Verwaltung um rund 5 Prozent (plus 9,7 Stellen) aufgestockt, was zu einem Anstieg der Personalkosten führen wird.
Die Netto-Investitionen sind mit einem Total von 17,2 Millionen Franken vorgesehen – ähnlich viel wie im Budget des Vorjahres.
Schwerpunkte bei den Investitionen 2025 sind die Erweiterungen bei den Schulanlagen Roggern, Obernau (Planung) und Kuonimatt («ROK»).
Investitionen in Verkehr, Infrastruktur und Familienfreundlichkeit
Viele Investitionsprojekte sind im Bereich der Verkehrs- und Infrastrukturdienste in den Bereichen Strassen-, Wasser- und Abwasserbau geplant.
Die anstehende Sanierung der Hergiswaldstrasse, Sanierungen von Bushaltestellen und verschiedene weitere Massnahmen in der Umsetzung des Gesamtverkehrskonzeptes GVKK sind dort im Bereich des Strassenbaus geplant.
Dazu sind auch Sanierungsprojekte für die Schachen-/Amlehnstrasse sowie für die Gallusstrasse/Hohle Gasse vorgesehen. In der Wasser-/Abwasserversorgung sind Erneuerungen der Wasseranschlüsse Zumhof-, Eichenspes-, Haslimatt- und Klösterlistrasse geplant.
Im Budget enthalten ist zudem der um 200'000 Franken erhöhte Betrag für die frühe Förderung, womit die Stadt Kriens ein weiteres Zeichen als familienfreundliche Stadt setzt.
Anstieg der Bildungskosten ist dank Gesamtsituation tragbar
Die Gesamtsituation macht es möglich, dass die Stadt Kriens den Anstieg der Bildungskosten um 6,1 Millionen Franken (plus 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr) tragen kann. Das Wachstum der Schule erforderte zusätzliche Stellen im Lehrkörper. Dazu wurden die Löhne für Lehrpersonen insgesamt der Teuerung angepasst.
Ebenfalls einen Anstieg verzeichnet der Nettoaufwand für die Sozial- sowie Gesellschafts- und Gesundheitsdienste. Der Anstieg um 3,6 Mio. Franken ist zurückzuführen auf höhere Beiträge bei den Prämienvergünstigungen, Ergänzungsleistungen und SEG Beiträgen (1,5 Millionen) sowie auf höhere Beiträge an die Heime Kriens AG (1,2 Millionen) sowie an die Spitex Kriens (0,3 Millionen).
Krienst ist attraktiv als Lebensraum und soll es bleiben
Die Stadt Kriens zeigt mit dem Budget 2025, dass sie den Lebensraum entwickeln und aktiv gestalten will. Zu Recht, denn dies wird nach wie vor als attraktiv empfunden. Das zeigt auch die Bevölkerungsentwicklung von Kriens.
Diese ist inzwischen auf über 29'900 gestiegen – der nächste Meilenstein mit der 30'000er Marke ist noch eine Frage von Monaten.
Die zentrale Lage im Kanton und in der Schweiz, die Naherholungsgebiete und das Umfeld insgesamt bieten in Kriens offenbar eine hohe Lebensqualität, für das weiterhin eine grosse Nachfrage besteht.
Trotz intensiver Bautätigkeit ist der Leerwohnungsbestand in Kriens nach wie vor sehr tief. Und am Mattenhof stehen zahlreiche weitere Wohnungen vor dem Bezug – namentlich auch im Bereich des Wohneigentums.
Negative Budgets zwischen 2026 und 2030 zu erwarten
In den auf das Budget 2025 folgenden Finanzplanjahren 2026 bis 2028 wird die Stadt Kriens gefordert sein. Der absehbare Wegfall der kantonalen Ausgleichszahlungen führt zu einer Differenz von rund 8 Millionen Franken, was zusammen mit den Rückgängen bei den Firmensteuern ab 2026 zu tiefroten Zahlen führt.
Im Aufgaben- und Finanzplan sind zwischen 2026 und 2030 denn auch negative Budgets von insgesamt gegen 100 Millionen angezeigt.
«Natürlich will und wird die Stadt Kriens diese Zahlen noch korrigieren», hält Stadtrat Roger Erni fest. Dienen dazu soll die neue Finanzstrategie. «Es geht uns aber darum, dass wir Stand heute in den Planungsunterlagen die Realität aufgrund heutiger Strategiepapiere aufzeigen. Nun wollen wir im politischen Prozess die Weichen stellen, um die Stadtfinanzen nachhaltig auf eine gesunde Basis zu stellen.»
Dass deshalb wieder massive Sparpakete geschnürt werden müssten, glaubt Roger Erni nicht. «Wir haben heute in der Bilanz die nötigen Mittel, um bekannte Investitionsaufgaben der aktuellen Legislatur abzudecken.»