TanzTheater Kloten: «Wir wollen Menschen eine Freude machen»
Das TanzTheater Kloten musste seine geplante Aufführung verschieben. Ganz darauf verzichten sollen die tanzbegeisterten Kinder aber nicht.

«D’Schoggi-Fabrik» heisst das Stück von Debora Ferrante, das eigentlich im April hätte aufgeführt werden sollen. Die Inhaberin des TanzTheater Kloten wollte damit die Geschichte von «Charlie und die Schokoladenfabrik» auf eigene Weise musikalisch und tänzerisch interpretieren.
Corona hat den 110 Tänzerinnen und Tänzern – bunt durchmischt zwischen Kleinkindalter und Mitte 50-Jährigen – einen Strich durch die Rechnung gemacht. «Vor allem die Kinder haben sich so gefreut», bedauert Debora Ferrante. Geplant waren vier Vorstellungen an jeweils 200 bis 300 Zuschauern.
Tanzen als wichtiger Ausgleich
Nicht nur die Aufführungen konnten nicht stattfinden, sondern auch die Tanzstunden sind ab Montag nur eingeschränkt erlaubt. Die Fünf-Personen-Regel lohnt sich für Debora Ferrante kaum. «Normalerweise hätten wir Klassen an bis zu 15 Personen. So müsste ich dieselbe Klasse dreimal durchführen und dafür habe ich keine Kapazität.»

Die Tanzlehrerin versteht die Vorsicht des Bundes, hätte sich aber gewünscht, dass bei Kindern eine Ausnahme gemacht wird. «Sie gelten offiziell nicht als Gefahrenquelle und dürfen auch wieder zur Schule. Die zwei Meter Abstand könnten wir auch mit acht oder zehn Schülern gewährleisten.»
Doch nicht nur der zeitliche Aspekt ist für die Tanzlehrerin ein wichtiger Faktor. «Tanzen ist ein Ausgleich. Ich finde, wir sollten in dieser Zeit auch vermehrt an die mentale Gesundheit denken – gerade bei Kindern, die jetzt so lange isoliert wurden, ist das essenziell.»
Aufführung neu im September
Debora Ferrante versucht nun, das Beste aus der Situation zu machen. Es wird weitertrainiert, wenn vorerst auch nur online und mit weniger Schülern. Ab dem 18. Mai soll es dann im Studio wieder losgehen. «Wir haben schliesslich immer noch unsere Aufführung, auf die wir weiterhin hinarbeiten können.» «D’Schoggi-Fabrik» wurde auf Mitte September verschoben, in der Hoffnung, dass sie dann aufgeführt werden darf.
«Die Kinder wollen zeigen, was sie gelernt haben. Das sollen sie auch», betont Debora Ferrante. Doch auch für die ehemalige Tänzerin sind die Aufführungen von grosser Bedeutung. «Ich sage immer, es fühlt sich an wie eine Schwangerschaft. Nur, dass es mit der langen Vorbereitungszeit gleich zwei hintereinander sind.»
Das grösste Kompliment sei zudem, wenn die Geschichten bei den Zuschauern etwas bewegen. «Ich verdiene mit den Aufführungen nichts, aber auf das kommt es auch nicht an. Wir wollen den Menschen eine Freude machen und das ist uns bisher immer gelungen.»