Zum Schuljahresende konnten endlich wieder beliebte Anlässe stattfinden. In den Schulen und Kindergärten waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Das Stadtwappen der Gemeinde Kloten.
Das Stadtwappen der Gemeinde Kloten. - Nau.ch / Miriam Danielsson
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Wie die Gemeinde Kloten berichtet, können die Kinder endlich wieder Kunst und Kultur geniessen.

Kleine Künstler im Kindergarten Graswinkel und grosses Theaterfieber im Schulhaus Hinterwiden. Zum Schuljahresende konnten endlich wieder die beliebten Anlässe stattfinden. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.

In den letzten Wochen studierten gleich drei 6. Klassen vom Schulhaus Hinterwiden Theaterstücke ein. Der Singsaal platzte aus allen Nähten, als die 6e den Eltern, Geschwistern und Grosseltern das Stück «Good & Bad» vorführte.

Rund 40 Stunden probte die Klasse das anspruchsvolle Stück eifrig ein. «Es war eine strenge und intensive Zeit, aber es hat sich gelohnt», sagt Thomas Guggisberg zufrieden. Der Klassenlehrer hat selber schon Theaterluft geschnuppert. Andjela spielt im Stück die kecke Prinzessin Nomara. Früher wollte die 12-Jährige Schauspielerin werden, nun aber Sängerin.

Die beiden Lehrpersonen passten die Handlung des Stücks der Schweizerin Katharina Baumberger etwas an. Es handelt sich um die Sinnesfrage «Was ist gut und was ist schlecht?» Good und Bad sind zwei Schauspielerinnen, die durch das Stück führen. Sie können das Geschehen auf der Bühne freezen. Alles erstarrt und die beiden disputieren immer wieder über gut und schlecht. Bad findet, dass die Leute ihre Probleme selber lösen sollten.

Doch Good kontert: «Ist es gut, seine Tochter mit einem Fremden zu verheiraten?» Schlussendlich wird dem Glück ein bisschen nachgeholfen und der unerwünschte Prinz entführt. Ist das nun gut oder schlecht? Egal! Die Prinzessin darf ihren Traumprinzen heiraten – Happy End! Die Komödie ist witzig, spannend, kurzweilig und von den Kindern wunderbar inszeniert.

Eigenes Stück

Die Klasse 6d erfand zusammen mit der Theaterpädagogin, Salla Ruppa, ein eigenes Stück. Dabei durchlief die Klasse einen kreativen Prozess. «In so kurzer Zeit einen dramaturgischen Handlungsablauf aufzubauen, passende Textübergänge zu schreiben, die Musik auszusuchen und die aufwendigen Bühnenbilder zu gestalten, war eine grosse Herausforderung», erklärt die Theaterpädagogin.

Es herrscht eine fröhliche Stimmung. Man erkennt, dass die Kinder viel Freude an ihrem eigenen Theaterstück «Die tollpatschigen Piraten und ihre Zeitreise» haben. Selbstverständlich handelt das Stück vom Schätze suchen, miesen Schurken, freudigem Tanzen, Trinken und Fluchen. Die Schatzkarte soll den tollpatschigen Piraten geklaut werden, um am Schluss herauszufinden, dass der grösste Schatz die Freundschaft ist.

Kunst im Kindergarten

Auch der Kindergarten Graswinkel plante ein Theaterstück aufzuführen. Aufgrund der unsicheren Corona-Situation entschieden sie sich aber für das Thema Kunst. «Wir gingen von Werken berühmter Künstlern aus und suchten Wege, diese Kunstwerke mit allen Sinnen zu verstehen und mit unseren Mitteln und Möglichkeiten umzusetzen. Materialien und Techniken brachten viel Abwechslung ins kreative Gestalten“, erklären die beiden Kindergartenlehrpersonen, Christina Böni und Denise Bollier. Es entstand eine grosse Vielfalt an Kunstwerken.

Viele kleine Kandinskys, Monets, Klees und Giacomettis arbeiteten während rund zwei Monaten an ihren zahlreichen Kunstwerken. Die 20 Künstlerinnen und Künstler malten mit Ölkreide, Gouache, Kleisterfarben und Aquarellfarben. Zudem haben sie mit Zahnstochern Unterwasserwelten geritzt, aus Pfeifenputzern Figuren hergestellt und Draht zu Fischen gebogen. Aus Seidenpapier wurden Seerosenteiche geklebt und aus buntem Halbkarton Formen geschnitten und Mobiles hergestellt.

Auch die Farbenlehre und das Experimentieren mit Farben mischen kamen nicht zu kurz. Die Kinder wurden gemäss den beiden Lehrpersonen immer mutiger, je mehr Kunstwerke sie selbständig erschufen.

Museumsluft schnuppern

Die Klotener Kinder durften ausserdem Museumsluft schnuppern. Beim Besuch im Kunsthaus Zürich erhielten die Kinder vertiefte Einblicke in das Schaffen von Alberto Giacometti. Die Museumspädagogin fragte, was die Kinder schon über den grossen Künstler wissen.

Ein Junge erzählte stolz, Giacometti sei ein Künstler, der aus Pfeifenputzern und Alufolie Figuren gebaut habe. Die beiden Kindergartenlehrpersonen amüsierten sich königlich, die Museumsfrau schaute etwas verwirrt.

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