Igel sind diversen Bedrohungen ausgesetzt. Mit einfachen Tipps zeigt das Igelzentrum an der Stadtgrenze zu Opfikon, wie man den Tieren das Leben erleichtert.
Igelzentrum
Das Igelzentrum befindet sich an der Stadtgrenze zu Opfikon und informiert über jegliche Themen rund um den Igel. (Symbolbild) - Pixabay
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Igel haben es in den Städten immer schwerer. Eine in der Fachzeitschrift «Animals» publizierte Studie zeigt, dass die Igelpopulation in der Stadt Zürich in den letzten 25 Jahren um 41 Prozent zurückgegangen ist.

Die Gründe dafür sind noch unbekannt. Als mögliche Ursachen werden in der Studie unter anderem die zunehmende bauliche Verdichtung, eine Reduktion von Grünräumen oder die Verwendung von Pestiziden genannt.

Das Igelzentrum an der Stadtgrenze zu Opfikon gibt Tipps, wie man es den Igeln leichter machen kann. «Vor allem für Gartenbesitzer in urbanen Regionen ist es ein Leichtes, etwas für die kleinen Stacheltiere zu tun», so Zentrumsleiter Simon Steinemann.

Igelfreundliche Elemente einbauen

Mit einer Hecke, einem Blumenrasen oder einem Kompost bietet man den Igeln eine optimale Nahrungsquelle. In diesen naturnahen Elementen tummelt sich eine Vielzahl an Insekten, Würmern oder anderen Bodenlebewesen, die der Igel gerne frisst. Ein Vegetarier ist das Tierchen nämlich nicht: Angepflanztes Gemüse ist vor ihm also sicher.

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Simon Steinemann, Igelzentrum Zürich. - ZVG

Nebst dem Nahrungsangebot freuen sich die Tiere über Unterschlupfmöglichkeiten. Igel lieben Hohlräume jeglicher Art. Ein Holzstapel oder ein Ast-Laub-Haufen bieten nicht nur dem Igel Schutz, sondern locken auch andere Tierchen an, die zu einem ausgewogenen Gleichgewicht im Garten beitragen.

«Zudem kann der Igel mit den abgefallenen Blättern seinen Winterschlafplatz ausstopfen – das Laub also getrost liegen lassen», erklärt Simon Steinemann.

Es muss allerdings nicht immer etwas Grosses sein: Europalletten oder ein an die Wand gelehntes Wellblech reichen aus. Hier ist allerdings wichtig, dass die kleine Konstruktion schwer genug ist und nicht vom Sturmwind mitgerissen wird.

Naturnahe Gartenbewirtschaftung

Der Igel fühlt sich in naturnahen Gärten am wohlsten. Obwohl es unterschiedliche Methoden der Gartenbewirtschaftung gibt, haben sie alle etwas gemeinsam: Auf synthetische Gifte und Kunstdünger wird verzichtet.

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Igel bauen sich jeweils ein Nest für ihren Winterschlaf. (Symbolbild) - Pixabay

Bei biologischen Pflanzenschutzmitteln ist dennoch Vorsicht geboten. Nicht richtig angewendet können sie für Mensch und Tier gefährlich werden. Heute gebräuchliche Schneckenkörner mit dem Wirkstoff Eisenphosphat sind für den Igel nicht giftig, dennoch rät das Igelzentrum zur sparsamen Anwendung.

Gefahren für Igel vermeiden

Vor allem bei der Gartenarbeit ist Vorsicht geboten. «Rasenroboter helfen den Igeln und der Insektenwelt definitiv nicht; am gefährlichsten sind aber Fadenmäher», so Simon Steinemann weiter.

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Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. (Symbolbild) - Pixabay

Wer ein Schwimmbecken oder Gartenweiher hat, sollte dort eine kleine Holzrampe als Ausstiegshilfe anbringen – sollten die Igel einen unfreiwilligen Ausflug ins Nass wagen. Sie können zwar schwimmen, schaffen bei senkrechtem Ufer aber den Ausstieg nicht.

Als weiteren Tipp empfiehlt der Igelexperte das defensive Autofahren, um für allfällige Igel stoppen zu können. Wer einen Igel auf der Fahrbahn entdeckt, kann ihn in seiner Laufrichtung vorsichtig über die Strasse tragen.

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