Oskar Matzerath, 1924 geboren, verliert schon die Lust am Leben, bevor es überhaupt beginnt. Am liebsten würde er wieder in den Mutterleib zurückkehren. Einzig die ihm von seiner Mutter versprochene Blechtrommel eröffnet ihm eine Überlebensperspektive.

An seinem dritten Geburtstag erhält er das ersehnte Instrument und beschliesst, nicht mehr zu wachsen. In einem monumentalen Monolog verknüpft Oskar Matzerath seine Familiengeschichte mit der Zeitgeschichte und schlüpft dabei in unterschiedlichste Rollen. Er trommelt an gegen die Welt des Scheins, der Lügen und der Verbrechen. Oskar ist Beobachter und zugleich Beteiligter einer Zeit, in der einfache Antworten auf komplexe Fragen immer populärer werden. Eindrücklich schildert er das Aufziehen faschistischen Denkens, wie die Schwelle der Gewalt immer weiter sinkt und schliesslich eines der grössten Verbrechen der Menschheit möglich wird.

Oskar Matzerath: «Mein dritter Geburtstag – und da habe ich sie, die Trommel. Da hängt sie mir gerade, neu und weissrot gezackt vor dem Bauch, da spiegelt sich in jedem meiner blauen Augen der Wille zu einer Macht, die ohne Gefolgschaft auskommen sollte. Da sagte, da entschloss ich mich, da beschloss ich, auf keinen Fall Politiker und schon gar nicht Kolonialwarenhändler zu werden, vielmehr einen Punkt zu machen, so zu verbleiben – Vierundneunzig Zentimeter! Vierundneunzig Zentimeter!»

www.theaterkantonzuerich.ch

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