Appenzell Ausserrhoden bangt um Silvester-Chlausen

Der Brauch am Neuen und Alten Silvester dürfte - wenn überhaupt - nur ohne Besucherinnen und Besucher stattfinden.

Angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie will die Regierung mit dem Entscheid, ob das Silvester-Chlausen stattfindet oder nicht, noch warten. Dies teilte der Kanton Appenzell Ausserrhoden am Mittwoch mit. Schon heute sei aber klar, dass eine allfällige Durchführung ganz ohne Publikum stattfinden müsse.

Die Gäste würden deshalb «eindringlich gebeten, nicht am Alten und Neuen Silvester in den Gemeinden des Hinter- und Mittellandes teilzunehmen». Nur so könne die Einhaltung der Pandemie-Vorschriften gewährleistet werden.

Der Kanton und die Gemeinden stehen in Kontakt und haben sich zum Thema bereits ausgetauscht. Der Kanton schreibt: «Das Chlausen in Corona-Zeiten zu ermöglichen, würde sehr hohe und anspruchsvolle organisatorische Herausforderungen an die Behörden und alle Mitwirkenden stellen.»,

Aus heutiger Sicht müsse sich die Pandemiesituation deutlich verbessern und die Lage entspannen, damit das Silvester-Chlausen stattfinden könne. Voraussetzung sei, dass die strikte Einhaltung der Schutzmassnahmen zu einer positiven Entwicklung führe.

Der Brauch des Silvester-Chlausens in Appenzell Ausserrhoden ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Unzählige Gäste besuchen jeweils den Neuen und den Alten Silvester, jeweils am 31. Dezember und 13. Januar. Zahlreiche Schuppel, also kleine Gruppen, sind jeweils mit Schellen, Rollen und kunstvoll verzierten Kopfbedeckungen unterwegs.

Mit einem «Zäuerli», einem Naturjodel, überbringen sie zuerst den Menschen auf den Höfen und in den Aussenbezirken ihre Neujahrswünsche. Danach geht es zum «Chlausen» weiter in die Dörfer. Der Brauch wird im ganzen Hinterland sowie in Teufen und Bühler gepflegt.