Im Kanton Glarus sollen zwei Jungwölfe abgeschossen werde. Die kantonalen Sektionen der Umweltverbände WWF, Pro Natura und BirdLife akzeptieren dies.
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Ein Plakat mit der Aufschrift «Nutztiere und Menschen schützen. Wölfe regulieren» hängt an der Wand eines Stalls. (KEYSTONE/Peter Klaunzer) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Jungwölfe sollen im Kanton Glarus abgeschossen werden.
  • Eine Einsprache dagegen wird es vonseiten der Umweltverbände nicht geben.
  • Dennoch fordern sie eine neutrale Berichterstattung sowie keine Polemik und Panikmache.
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Die Glarner Sektionen der Naturschutzorganisationen WWF, Pro Natura und BirdLife zeigen sich kompromissbereit. Trotz Bedenken akzeptieren sie die Entscheidung des Bundes, zwei Jungwölfe zu erlegen. Diese Massnahme sei rechtens, so die Verbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Dennoch bedauern die Umweltverbände sowohl die gerissenen Nutztiere als auch den Abschuss der Jungwölfe, heisst es weiter.

Kritische Stimmen gegen Polemik

Die Umweltschützer prangern in ihrem Communiqué ebenfalls eine zunehmende «Polemik aus landwirtschaftlichen Kreisen» an. Sie erwarten vom Kanton eine sachliche Darstellung der Fakten rund um den Herdenschutz und gerissene Nutztiere.

Zudem heben sie einen Rückgang bei den von Wölfen gerissenen Nutztieren hervor: Von 90 im Jahr 2022 sei die Zahl auf 23 in diesem Jahr gesunken. Und das trotz zweier ansässiger Rudel im Kanton seit diesem Jahr.

Herdenschutz zeigt Wirkung

Der Herdenschutz scheint Früchte zu tragen, betonen die Verbände. Sie hinterfragen auch kritisch den Begriff «Dorfnähe», wenn es um Wolfssichtungen geht.

Gibt es in der Schweiz Platz für den Wolf?

Laut dem «Konzept Wolf Schweiz» des Bundes gelten Interaktionen mit Wölfen erst dann als bedenklich, wenn diese tagsüber weniger als 50 Meter von Siedlungen entfernt stattfinden.

Abschliessend appellieren sie für Ehrlichkeit und Pragmatismus im Umgang mit dem Thema Wolf: «Polemik und Panikmache dienen niemandem», so die Organisationen.

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