Neues Contact Tracing in Glarus
Aufgrund der aktuell hohen Inzidenz in der Corona-Pandemie ist das Contact Tracing im Kanton Glarus kaum mehr in der Lage, alle Betroffenen rechtzeitig zu informieren. In den kommenden Tagen wird daher auf einen automatisierten Kontakt per Mail mit positiv getesteten Personen umgestellt.

Die rekordhohen Fallzahlen in der Corona-Pandemie führen zu Anpassungen im Contact Tracing und den Flächentests, wie der Kanton Glarus am Freitag schrieb.
Statt wie bisher mit Anrufen, werden positiv auf das Coronavirus getestete Personen in den kommenden Tagen per Mail kontaktiert. Angerufen würden vor allem ältere Personen ohne Mail-Zugang, erklärte der Gesundheitsdirektor Benjamin Mühlemann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ein Telefonat werde künftig so kurz wie möglich gehalten.
Weiter könne es aufgrund mangelnder Laborkapazitäten notwendig werden, die repetitiven Flächentestungen an den Schulen vorübergehend auszusetzen. Die Verantwortlichen wollen in den kommenden Tagen darüber entscheiden.
Generell wolle die Glarner Regierung ihre «unaufgeregte» Linie weiterfahren, so Mühlemann. Man dürfe in Anbetracht des groben Umbruchs durch Omikron und dem damit geringeren Risiko an einem schweren Verlauf zu erkranken, zuversichtlich sein, dass die Pandemie bald überstanden sein könnte.
Besonders kritisch sieht der Gesundheitsdirektor die durch den Bund geplante Verlängerung der Massnahmen bis Ende März. «Bleibt die Spitalauslastung trotz den hohen Fallzahlen ähnlich tief, oder sinkt sie sogar weiter, müssen wir spontan Lockerungen aussprechen können», sagte Mühlemann.
Die in der aktuellen Konsultation diskutierte Abschaffung der Quarantäne- und Isolationsregeln begrüsst Mühlemann. Hier könne auf die Eigenverantwortung der Menschen vertraut werden. Wer krank sei, müsse zuhause bleiben, da brauche es keine Regeln dazu.
Zu den weiteren Punkten in der Konsultation wie etwa einer Verschärfung der Maskenpflicht, oder einer Kapazitätsbeschränkung für Grossveranstaltungen, äusserte sich Mühlemann ebenfalls kritisch. Eine offizielle Stellungnahme würde in den kommenden Tagen ausgearbeitet. Der Bundesrat entscheidet voraussichtlich am 26. Januar über mögliche Anpassungen des Massnahmendispositivs.