Wie das Festival International du Film de Fribourg mitteilt, gewinnt «Plan 75» den Grand Prix, den Critics’ Choice Award und den Preis der Jugendjury Comundo.
Plan 75 von Chie Hayakawa. - FIFF

Drei Preise für «Plan 75»: Die japanische Regisseurin Chie Hayakawa ist mit ihrer filmischen Ode an das Leben die grosse Gewinnerin des 37. Internationalen Filmfestivals Freiburg (Fiff).

Der Film wurde am Samstagabend mit dem Grand Prix, dem Critics’ Choice Award und dem Preis der Jugendjury Comundo ausgezeichnet.

Der dystopische Film spielt im Japan der nahen Zukunft, wo die Regierung den über 75-Jährigen im Kampf gegen die Überalterung der Gesellschaft die Sterbehilfe nahelegt.

Das Werk enthülle «die radikalen Konsequenzen einer kalten und zynischen Gesellschaft», so die Jury des Critics’ Choice Award.

Erwähnung für schauspielerische Leistung

Zwei Auszeichnungen gingen an den iranischen Film «World War III» von Houman Seyedi.

Er erhielt den Sonderpreis der Internationalen Jury (Judith Baumann, Maryna Er Gorbach, Francine Lecoultre und Patricia Mazuy) sowie eine besondere Erwähnung der Jugendjury Comundo.

Eine besondere Erwähnung der Internationalen Jury ging an den zwölfjährigen Tenuun-Erdene Garamkhand für seine schauspielerische Leistung in Harvest Moon (Mongolei) von Amarsaikhan Baljinnyam.

Weltpremiere von malaysischem Film «Abang Adik»

Zwei Preise erhielt der malaysische Film «Abang Adik» von Jin Ong, nämlich den begehrten Publikumspreis und den Preis der Ökumenischen Jury.

Der Film zeichnet das ergreifende Porträt zweier Brüder, die sich in der Illegalität durchschlagen.

Für die Ökumenische Jury ist er ein «Plädoyer für Gerechtigkeit, Menschenwürde und gelebte Solidarität».

Der Film wurde am Fiff als Weltpremiere gezeigt und war noch nicht einmal in Malaysia zu sehen.

Preis für Kurzfilm geht an iranischen Beitrag

Die Anerkennung durch das Freiburger Publikum wird ihm zweifelsohne die Türen zum internationalen Markt und zu anderen internationalen Festivals öffnen.

Der Preis für den besten internationalen Kurzfilm ging an den iranischen Beitrag «Split Ends» von Alireza Kazemipour.

Die Jury, bestehend aus Fabienne Radi, Alice Torrent und Mehdi Atmani, lobte dessen Verdienst, «ernste Themen mit verblüffendem Humor und subtiler Intelligenz zu behandeln».

Der Preis des Netzwerks Cinema CH, verliehen von einer Jury aus Studierenden von Schweizer Filmhochschulen, ging an den franko-marokkanischen Kurzfilm «Sur la tombe de mon père» von Jawahine Zentar.

Gourmet-Erlebnisse rund ums Kino

Anaïs Bourgogne von der Hochschule Luzern (HSLU) gewann mit ihrem Kurzfilm «Dazwischen» den Prix Röstigraben.

Die Jury des Preises Auslandsvisum, bestehend aus vier Mitgliedern der moldauischen Delegation, die in Freiburg die Sektion «Neues Territorium: Republik Moldau» präsentierten, zeichnete ihrerseits den Kurzfilm «Motër (Sister)» von Dorentina Imeri aus.

Eine besondere Bedeutung kam dieses Jahr den geselligen Momenten zu, für die das Fiff traditionell bekannt ist.

Das Thema des kulinarischen Films bescherte dem Publikum aussergewöhnliche schmackhafte Erfahrungen und tägliche Gourmet-Erlebnisse rund ums Kino.

Publikumsrekord mit über 45'000 Eintritten

«2023 war ein Jahr des Wiedersehens», freut sich Mathieu Fleury, Vereinspräsident des Fiff.

Das Festival verzeichnet so einen grossartigen Publikumsrekord mit deutlich über 45'000 Eintritten, das heisst einige Tausend mehr als im letzten Jahr.

Was aber ist das Rezept für diesen Erfolg? Diese Frage stellte sich auch Thierry Jobin, der künstlerische Leiter des Festivals, und reichte sie ans Publikum weiter.

«Ich habe täglich Leute gefragt, warum sie dem Fiff so verbunden sind», sagt er.

«Manche antworteten mir, das kulinarische Thema habe sie besonders angesprochen, andere hatten Lust, nach der Pandemie wieder ins kulturelle Leben einzutauchen.»

Gratis Lang- und Kurzfilme aus der Selektion 2023

Ab Montag sind auf Festival Scope während dreier Wochen rund zwanzig Lang- und Kurzfilme aus der Selektion 2023 gratis zu sehen.

Ebenfalls gratis steht auf Play Suisse ab sofort eine Reihe kulinarischer Filme aus der Schweiz zur Verfügung, ausgewählt in Zusammenhang mit der Thematik des Fiff 2023.

Und vom 28. bis zum 30. April geht es zurück in die Kinosäle.

Termin für Filmfestival Freiburg 2024

In Bulle gibt es im Rahmen von «Bulle de Fiff» zehn Filme aus dem Programm der 37. Ausgabe neu oder wiederzuentdecken.

Die endgültige Bilanz wird im Anschluss an diese Verlängerungsveranstaltungen gezogen.

Die 38. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg findet vom 15. bis zum 24. März 2024 statt.

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