Vor 80 Jahren, im Mai 1939, begann am Vorabend des zweiten Weltkriegs die Schweizerische Landesausstellung in Zürich
Nach der Landi entstanden: Das Uzwiler Wappen in der Ursprungsversion aus dem Jahre 1943. Später wurde es zur heutigen Fassung «feinjustiert» - Gemeinde Uzwil
Ad

Vor 80 Jahren, im Mai 1939, begann am Vorabend des zweiten Weltkriegs die Schweizerische Landesausstellung in Zürich. Unsere Gemeinde hatte damals noch kein Wappen. Und war deshalb an der legendären Höhenstrasse der Landi mit einer Notlösung vertreten. Wappen – verbunden mit Tradition, mit langer Geschichte. Sie dienten auch als Identifikationszeichen in der Schlacht, um Freund und Feind zu unterscheiden. So ist etwa in der Berner Chronik nachzulesen, dass die Kämpfer der Eidgenossen an der Schlacht von Laupen im Jahr 1339 «gezeichnot mit dem zeichen des heiligen crützes, ein wisses crütz in einem roten schilt» waren.

Keine Wappentradition

Ganz anders ist das mit dem Uzwiler Wappen. Als 1935 die kantonale Gemeindewappenkommission die Wappen der Gemeinden zusammentrugen, fehlte unseres. Warum? Unsere Gemeinde hatte schlicht keines. Deshalb wurden dann die Archive von Gemeinde, Kirchen und Korporationen auf der Suche nach einem Wappen oder zumindest Spuren davon durchsucht. Ohne Ergebnis. Im März 1939 schliesslich wurden die Gemeinden eingeladen, ihre Gemeindefahne für die Landesausstellung in Zürich zur Verfügung zu stellen. Weil die damalige Gemeinde Henau noch immer kein Wappen hatte, hing zusammen mit den etwa 3‘000 Gemeindefahnen eine Notlösung über der Höhenstrasse der Landi: Das St.Galler Liktorenbündel, der Name Henau und die Untertoggenburger Togge auf gelbem Grund.

Beschluss der Bürgerversammlung

1942 schliesslich legte die kantonale Gemeindewappenkommission der Gemeinde drei Entwürfe für ein Wappen vor. Sie überzeugten den Gemeinderat nicht. Er beauftragte Kunstmaler Gämperli in Uzwil mit Entwürfen. Und hier fand man das Gesuchte: drei goldene Ähren über einem halben silbernen Werkrad auf blauem Grund. 1943 genehmigte der Gemeinderat die endgültige Fassung. Nur, um im selben Jahr seinen Entscheid zu widerrufen. Weil der Historiker und Dichter Walther ab Hohlenstein aus Schloss Schwarzenbach eine formal und künstlerisch überzeugendere Fassung des Wappens unterbreitete. Am 7. Juni 1943 schliesslich stimmte die Bürgerschaft an einer ausserordentlichen Versammlung dem Gemeindewappen zu, wie es auf der ersten Seite abgebildet ist.

 

Ad
Ad