Die Nachfolgelösung für das Spital Flawil ist im vollen Gange
Wie die Gemeinde Flawil mitteilt, ist am bisherigen Standort des Spitals Flawil der Neubau eines Kompetenzzentrums für Gesundheit, Therapie und Pflege geplant.

Am bisherigen Standort des Spitals Flawil plant die Unternehmung Solviva AG den Neubau eines Kompetenzzentrums für Gesundheit, Therapie und spezialisierte Langzeitpflege. Die Planungen der Nachfolgelösung für das Spital sind auf der Zielgeraden. Neben den bekannten Partnern, dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil und dem Kantonsspital St.Gallen, werden derzeit mit zwei weiteren Spezialkliniken Verhandlungen geführt.
Flawil startete früh mit einer Nachfolgelösung
Zuerst Rorschach, dann Flawil. Zwei Spitäler sind im Kanton St.Gallen bereits geschlossen. Demnächst folgt Wattwil. Am weitesten sind die Planungen der Nachfolgelösung in Flawil. Denn die Gemeinde Flawil, der Kanton und die Solviva AG haben sich schnell gefunden.
«Wir haben früh alle Kraft darauf verwendet, eine gute Nachfolgelösung für die Bevölkerung von Flawil und der Region zu finden und zu realisieren. Der Ausgang der Volksabstimmung zum Spital Wattwil im Frühsommer hat uns bestärkt, auf dem richtigen Weg zu sein», sagt Gemeindepräsident Elmar Metzger. Und dieser Weg heisst für Flawil Kompetenzzentrum für Gesundheit, Therapie und spezialisierte Langzeitpflege.
Das Pflegeunternehmen Solviva will das Projekt mit Eigeninvestition und Partners betreiben
Seit der Bekanntgabe, Solviva plane am bisherigen Standort des Spitals Flawil einen Neubau, sind einige Monate vergangen. Bekannt ist, dass das private Pflegeunternehmen Solviva in Flawil bis zu 35 Millionen Franken investieren will. Rund 80 Betten für spezialisierte Pflege sind geplant, etwas über 200 Arbeitsplätze wird das neue Zentrum dereinst bieten – in etwa gleich viele wie das frühere Spital. Solviva betreibt das Zentrum nicht selber. Das Pflegeunternehmen arbeitet mit Partnern zusammen.
Zwei Partner sind bereits bekannt
Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil (SPZ) will Flawil zur Ostschweizer Aussenstelle für die ambulante Betreuung von querschnittgelähmten Personen sowie von Personen mit komplexen neurologischen Erkrankungen machen. Das vorgesehene Angebot kombiniert Leistungen des SPZ sowie der weiteren Gesellschaften der Schweizer Paraplegiker-Gruppe.
Einer der Partner ist auch das Kantonsspital St.Gallen. «Das wurde im Vorfeld der Spitalschliessung bereits fix vereinbart und gilt als gesichert», sagt Solviva-CEO Ulrich Kläy. Das Kantonsspital wird im neuen Zentrum Sprechstunden und ambulante Behandlungen in den Bereichen Orthopädie, Chirurgie, Urologie, Kardiologie und Gastroenterologie sowie ambulante Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit dem SPZ anbieten. Bis es soweit ist, führt das Kantonsspital St.Gallen ein ambulantes Grundangebot in den Räumlichkeiten des Ärztezentrums Flawil weiter.
Solviva verhandelt mit zwei Spezialkliniken
Solviva ist zudem mit zwei Spezialkliniken im Gespräch. Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten. Von den beiden Kliniken liegen Absichtserklärungen vor. Beide sind im Bereich der Akut-Rehabilitation tätig und arbeiten unter anderem mit Hirntraumapatienten. «Wir werden die Namen der Kliniken bekanntgeben, wenn die Verträge unterzeichnet sind», sagt Ulrich Kläy.
Zu den Verhandlungen mit dem Kanton über den Kaufvertrag und den Leistungsauftrag sagt der Solviva-CEO «Die vertraglichen Grundlagen sind erarbeitet. Wir stehen kurz vor dem Abschluss.» Und ganz grundsätzlich sagt Ulrich Kläy zum Stand des Projekts «Wir sind auf Kurs. Alle beteiligten Partner sind guter Dinge, dass wir das Vorhaben wie geplant umsetzen können.»
Flawil steckt mitten in den Vorbereitungsarbeiten
Der zeitliche Fahrplan wird voraussichtlich eingehalten – Einreichung des Baugesuchs im Frühling 2022, Start der Abbrucharbeiten im Sommer 2022, Inbetriebnahme des Neubaus im Herbst 2024. Die Gemeinde Flawil treibt ihre Vorbereitungsarbeiten voran. «Unser Ziel ist ein schlankes Baubewilligungsverfahren und eine ortsbaulich gute Lösung an dieser wichtigen Stelle im Dorf», sagt Gemeindepräsident Elmar Metzger.
«Die Bau- und Infrastrukturkommission steht in regem Austausch mit der Solviva. Gemeinsam werden die Lage und Architektur der Gebäude sowie die Gestaltung der Umgebung besprochen. Gebaut werden soll jedoch, ohne vom gültigen Baureglement abzuweichen.»