Das Nähwerk im Dorfkern von Wangen hat seit Dienstag die Pforten wieder geöffnet. Im Angebot sind allerlei Schutzmasken mit ausgefallenen Mustern.
Beatrice Krempel, Nähwerk Wangen
Beatrice Krempel vom Nähwerk Wangen näht seit Mitte März Schutzmasken. - Nau.ch/TanjaAltenburger
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In vielen Geschäften gilt derzeit eine Maskenpflicht. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln begegnet man immer wieder Personen, die mit einem Mundschutz unterwegs sind. Beatrice Krempel vom Nähwerk Wangen hat sich diese erhöhte Nachfrage zu Nutzen gemacht und eine eigene kleine Maskenproduktion gestartet.

Nähwerk Wangen
Das Nähwerk befindet sich im Dorfzentrum von Wangen. - Nau.ch/TanjaAltenburger

«Die normalen Masken aus dem Gesundheitsbereich fand ich so unpersönlich. Deshalb habe ich meinen Stoffvorrat durchgewühlt und verschiedenste Muster rausgesucht.» Das wichtigste ist für Beatrice Krempel die Qualität. Die Masken, die es für zehn Franken pro Stück zu kaufen gibt, sollen gewaschen und somit gut wiederverwendet werden können.

Nähmaschinen hatten weniger Freude

Seit Mitte März hat die Inhaberin des Nähwerks rund 350 Exemplare genäht. «Sie gehen weg wie warme Weggli.» Nur schon in den ersten zwei Stunden am Eröffnungstag hat Beatrice Krempel sechs Stück verkauft. Ein Aufwand sei die Produktion grundsätzlich nicht. Die Inhaberin kann an mehreren Masken gleichzeitig arbeiten, welche in nur drei Schritten angefertigt werden. Sogar eine Anfrage aus den USA hat sie bereits erhalten.

Nähwerk Wangen
Im Nähwerk wird nicht nur genäht, es werden auch andere Artikel verkauft. - Nau.ch/TanjaAltenburger

«Die Nähmaschinen hatten weniger Freude an diesem Projekt. Drei von fünf musste ich schon reparieren lassen, weil sie während dem Nähen heissgelaufen sind und nicht mehr wollten.» Eine weitere Hürde war, dass viele Versandhäuser mit Lieferengpässen zu kämpfen hatten und Beatrice Krempel keine Materialien mehr bestellen konnte. «Ich habe dann via meines WhatsApp-Status einen Aufruf für Gummibänder gestartet. Ich war froh um jeden Zentimeter.»

Nähwerk musste Feier absagen

Das Nähwerk im Dorfkern von Wangen gibt es seit einem Jahr. Davor hat Beatrice Krempel zu Hause genäht. «Ich habe nach dem Handarbeitsunterricht in der Schule einfach nie aufgehört und nun endlich mein Hobby zum Beruf gemacht.» Die Feier zum einjährigen Bestehen, welche im April stattgefunden hätte, musste aufgrund des Lockdowns abgesagt werden.

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Die Inspiration für ihr Lädeli hat Beatrice Krempel in den USA gefunden. - Nau.ch/TanjaAltenburger

Beatrice Krempel zeigt sich gelassen. «Das ist nicht so schlimm.» Die Ladeninhaberin freut sich in erster Linie darauf, ihre Kunden wieder empfangen und hoffentlich auch bald wieder Umarmungen verteilen zu dürfen. Dank Schutzmassnahmen wie Desinfektionsmittel oder Einweghandschuhen kann sie auch wieder Änderungsarbeiten vornehmen und bei ihrer Kundschaft Mass nehmen. An Masken, die Beatrice Krempel ebenfalls zum Schutz trägt, wird es der Inhaberin jedenfalls nicht mangeln.

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