Viele jüdisch-orthodoxe Touristen verbrachten ihren Sommer in Davos – letztlich führte das jedoch zu Konflikten. Eine Taskforce soll das Problem nun lösen.
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Jüdisch-orthodoxe Touristen haben in Davos Tradition. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Davos Tourismus und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund schlossen sich zusammen.
  • Doch das gemeinsame Tourismus-Projekt scheiterte mit heftigen Diskussionen.
  • Nun soll eine Taskforce die Probleme zwischen den beiden Parteien lösen.
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Nach der Ferienzeit hat die Anzahl jüdisch-orthodoxer Touristen in Davos abgenommen. Im Sommer suchten schätzungsweise 3000 bis 4000 jüdisch-orthodoxe Touristen Davos. Viele von ihnen reisten aus dem Ausland an. Was eigentlich die Wirtschaft beflügeln sollte, löste aber letztlich Kontroversen.

Denn das Verhalten der Touristen wurde von vielen Seiten nicht gutgeheissen. Reto Branschi, CEO des Davoser Tourismus, kritisierte das fehlende Respektverhalten und das Wegwerfen von Abfall in der Natur.

Projekt von SIG und Davos gescheitert

Die Destination Davos Klosters beendete schliesslich seine Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) im Vermittlungsprojekt Likrat Public. «Das Projekt ist gescheitert», stellte Branschi laut «Südostschweiz» fest.

Ebenfalls im Interview mit dem Medium widersprach SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner: «Likrat Public in Davos war ein Erfolg. Unser Ziel war es, Missverständnisse durch Aufklärung und Dialog zu klären.»

Trotz aller Spannungen setzten sich Branschi und Kreutner jüngst zusammen an den Tisch, um Lösungen zu finden.

Taskforce soll Probleme beseitigen

Das Treffen verlief respektvoll und sie diskutierten über das gescheiterte Vermittlerprojekt sowie mögliche zukünftige Lösungswege.

Kreutner bestätigte Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit unter neuen Bedingungen, während Branschi eine Taskforce vorschlug. Diese solle ganzheitliche Lösungen finden und solle sowohl SIG-Mitglieder sowie lokalen Leistungserbringern beinhalten.

Eine Möglichkeit könnte sein, Gäste bereits vor ihrer Ankunft zu kontaktieren, um sie für relevante Themen zu sensibilisieren. Diesen Vorschlag warf Branschi frühzeitig in die Runde. Die Suche nach konstruktiven Lösungen geht weiter – versprochen von beiden Seiten.

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