Wie die Gemeinde Davos mitteilt, soll ein familienfreundliches Wohnquartier für Einheimische entwickelt werden. Entstehen sollen ausschliesslich Erstwohnungen.
Kirche Davos.
Kirche Davos. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Ein bislang unbebautes, dreiecksförmiges Grundstück zwischen der bestehenden Wohnsiedlung in der Färbi und den Spitalbauten liegt in der Bauzone und soll im Sinne der haushälterischen Nutzung des Bodens (Innenentwicklung) mit einer angemessenen Dichte bebaut werden.

Ein Richtprojekt, das unter Beizug der Bauberatung entwickelt wurde, zeigt nun auf, wie die künftige Überbauung an die bestehende Nachbarschaft angepasst werden kann und wie dadurch mehr Wohnraum für Einheimische entsteht.

Geplant sind rund 55 Geschosswohnungen und 8 Wohnungen in Reihenhäusern.

Durch die unterschiedlichen Bauweisen wird ein siedlungsbaulich sorgfältiger Übergang von der kleinteiligen Bebauung im Färbigebiet zu den grösseren Gebäuden an der Hauptstrasse und des Spitals angestrebt.

Wichtiger Pfeiler der Wohnraumstrategie

Auf der gesamten Parzelle werden ausschliesslich Erstwohnungen entstehen.

Von der zusätzlichen, mit einer Zonenplanänderung zu schaffenden Ausnützungsfläche müssen zwei Drittel dauerhaft als Mietwohnungen genutzt werden, davon die Hälfte zur Kostenmiete.

Dies soll in einer Planungsvereinbarung festgehalten werden, welche verbindlicher Bestandteil der zonenplanerischen Teilrevision wird.

So wird sichergestellt, dass auf dem privaten Areal auch ein Wohnungsangebot für Haushalte mit geringerem Einkommen entsteht.

Neben der Arealentwicklung Valbella und der Neugestaltung des Ortszentrums Davos Dorf stellt die Teilrevision Färbi einen weiteren wichtigen Pfeiler der aktuell in der Finalisierung befindlichen Wohnraumstrategie der Gemeinde Davos dar.

Familienfreundlich und sorgfältig planen

In der Planungsvereinbarung wird weiter festgehalten, dass das Quartier schwerpunktmässig, aber nicht ausschliesslich, mit Wohnungen für Familien entwickelt werden soll.

Generell ist bei der Planung auf eine familienfreundliche Gestaltung zu achten. Um einem allfälligen Bedarf gerecht zu werden, soll zudem die Möglichkeit für einen Kindergarten im Raum Färbi eingeplant werden.

Der Anteil für solche oder ähnliche Dienstleistungsnutzungen soll sich allerdings auf maximal 10 Prozent der Nutzung beschränken.

Die Parkierung wird in einer Einstellhalle untergebracht

Gewerbenutzung ist aus Rücksicht auf das umliegende Quartier ausgeschlossen.

Die Parkierung wird grösstenteils in einer Einstellhalle untergebracht, welche direkt ab der Promenade erschlossen wird.

Ein kleinerer Teil der Parkierung wird über die untere Albertistrasse erreicht.

Das ganze Areal wird mit Veloabstellplätzen versehen und bietet eine durchgehende Fussverbindung in Richtung Bushaltestelle beim Spital, welche auch von den Anwohnenden des Färbiquartiers genutzt werden kann.

Das Richtprojekt wurde interessierten Anwohnenden präsentiert

Am Dienstag, 23. Mai 2023, wurde das Richtprojekt den interessierten Anwohnenden an einer Informations- und Dialogveranstaltung präsentiert.

Rund 40 anwesende Personen liessen sich über den Stand informieren und brachten sich aktiv ein.

Die Stossrichtung, das Gebiet mit Wohnraum für Davoser Familien zu entwickeln, wurde im Grundsatz begrüsst.

Dabei sei auch auf eine gewisse Durchmischung zu achten. Zu reden gab auch das städtische Volumen entlang der Hauptstrasse, welches den Eingangscharakter von Davos stark präge.

Fragen zur Erschliessung der künftigen Bebauung

Erwartungsgemäss wurden Fragen zur Erschliessung der künftigen Bebauung besonders intensiv und teilweise auch kontrovers diskutiert.

Der austauschreiche Abend zeigt, dass bei der von Bund und Kanton geforderten Innenentwicklung viele unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse aufeinandertreffen.

Die Gemeinde Davos und die Grundeigentümerin werden die Rückmeldungen aus der Nachbarschaft daher eingehend prüfen und wo sinnvoll und möglich in das Projekt einfliessen lassen.

Abstimmung noch im Jahr 2023 geplant

Das Gesamtprojekt wird nun weiter vorangetrieben. Mit dem neuen kommunalen räumlichen Leitbild besteht bereits eine wichtige raumplanerische Grundlage.

Dieses sieht auf dem Areal Färbi «eine Wohnnutzung mit erhöhter Dichte und mit angemessenen Anteilen an preisgünstigem Wohnen und Mietwohnen» vor.

Dafür ist eine Teilrevision des Zonenplans notwendig.

Im Juni 2023 findet voraussichtlich das Mitwirkungsverfahren statt, sodass die Volksabstimmung noch in diesem Jahr 2023 durchgeführt werden könnte.

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