Partner: Warum Kühe, Ziegen und Schafe für Alpen unverzichtbar sind
Kühe, Ziegen und Schafe sichern das ökologische Gleichgewicht in den Alpen – und sind damit essenziell für nachhaltige Landwirtschaft. Mehr dazu hier.

In der Schweiz prägen sie das Landschaftsbild und sind fest im kulturellen Gedächtnis verankert: Kühe, Ziegen und Schafe. Wer nun aber denkt, diese Tiere seien eine reine Tradition, könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Sie spielen nämlich eine zentrale Rolle im ökologischen Gleichgewicht unserer Alpenregionen – und sind damit ein unverzichtbarer Teil einer nachhaltigen Landwirtschaft.
Wiederkäuer: Meister der Grasverwertung
Wiederkäuer sind Tiere mit einem spezialisierten Verdauungssystem, das es ihnen ermöglicht, auch schwer verdauliches Pflanzenmaterial wie Gras effizient in Energie und hochwertige Proteine umzuwandeln.
Der Vorteil: Sie benötigen keine Ackerpflanzen wie Mais oder Soja, die in direkter Konkurrenz zur menschlichen Nahrung stehen. Stattdessen verwerten sie Flächen, die für den Ackerbau ungeeignet sind – wie steile Hänge oder karge Wiesen. In der Schweiz betrifft das immerhin rund 70 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche.
Vier Mägen für die Umwelt
Wiederkäuer wie Kühe, Schafe und Ziegen haben ein einzigartiges Verdauungssystem – bestehend aus vier Mägen:
1. Pansen (Rumen): Der grösste der vier Mägen. Hier leben Milliarden Mikroorganismen, die Zellulose aus Gras zersetzen – etwas, das Menschen nicht verdauen können.
2. Netzmagen (Retikulum): Sortiert das Futter und bildet kleine Portionen, die wieder hochgewürgt und erneut gekaut werden («Wiederkauen»).
3. Blättermagen (Omasum): Entzieht dem zerkauten Futter Wasser und presst es weiter.
4. Labmagen (Abomasum): Der eigentliche Magen, in dem wie bei uns Enzyme und Säuren den letzten Verdauungsschritt übernehmen.
Dank dieser ausgeklügelten Biologie verwandeln Wiederkäuer nährstoffarmes Gras in hochwertige Proteine für uns Menschen.
Dreifache Wirkung auf die Umwelt
Die Wirkung der Wiederkäuer zeigt sich auf mehreren Ebenen: Erstens pflegen sie durch ihre Beweidung die Kulturlandschaft und erhalten damit die Artenvielfalt. Zweitens verbessern sie die Bodenstruktur, denn ihr Tritt und Dung fördern die Humusbildung und ermöglichen eine bessere Wasseraufnahme. Drittens können gut geführte Weidesysteme sogar CO₂ binden – ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz.
Arbeitsteilung im Tierreich
Besonders spannend ist das Zusammenspiel der drei Hauptakteure: Kühe fressen grössere Mengen Gras und halten die Wiesen offen. Schafe sind selektive Fresser und pflegen die Flächen fein. Ziegen wiederum klettern an steile Stellen, verbeissen Sträucher und verhindern die Verbuschung. Zusammen sorgen sie für eine flächendeckende und differenzierte Beweidung – und damit für ein stabiles Ökosystem.
Alternative zur industriellen Tierhaltung
Die industrielle Fleischproduktion steht zunehmend in der Kritik – nicht nur aus ethischen, sondern auch aus ökologischen Gründen. Der hohe Einsatz von Futtermitteln, die langen Transportwege und die Emissionen belasten Umwelt und Klima. Wiederkäuer aus naturnaher Weidehaltung bieten hier eine Alternative: lokal, klimafreundlich und ohne Zusatzstoffe. Besonders, wenn auf Kraftfutter und lange Stallhaltung verzichtet wird.
Neue Wertschätzung für alte Traditionen
Einige Produzenten zeigen bereits, wie nachhaltige Fleischwirtschaft konkret funktioniert. Einer davon ist Alpahirt aus Graubünden – mit einem kompromisslosen Fokus auf naturnahe Tierhaltung, vollständige Verwertung und Transparenz.
Sie zeigen, dass eine regenerative Landwirtschaft im Einklang mit Tierwohl und Umwelt möglich ist – und dabei hochwertige, ehrliche Lebensmittel entstehen. Mit Produkten aus Kuh-, Geiss- und Schaffleisch wird das ganze Tier genutzt – ein Zeichen echter Wertschätzung und nachhaltiger Kreislaufwirtschaft. Mehr zur Philosophie und zu den Produkten von Alpahirt unter alpahirt.ch.
Fazit
Wiederkäuer sind keine Klimakiller, sondern Teil der Lösung. Richtig gehalten, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Stabilität der Alpenregionen. Ihre Rolle verdient mehr Anerkennung – nicht nur in der Landwirtschaft, sondern vor allem auch in der öffentlichen Debatte.
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Die Alpahirt AG ist Nau.ch Lokalpartnerin. Mit Ihrem Engagement ermöglicht die Alpahirt AG lokale Inhalte auf Nau.ch.