Zum Schutz der öffentlichen Park- und Freizeitanlagen beschreitet die Einwohnergemeinde Cham neue Wege.
Ranger Urs Camenzin mit Gemeinde Rat Alaj
Ranger Urs Camenzin mit Gemeinde Rat Alaj - Gemeinde Cham
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Seit einigen Tagen ist ein Ranger im Einsatz, der die Benutzerinnen und Benutzer informiert und sensibilisiert. Auch in den Wäldern und im Kulturland wird er über die geltenden Regeln für den Schutz von Flora und Fauna aufklären. Die Parks und Freizeitanlagen in Cham laden zum Verweilen, Entspannen und aktiven Benutzen ein.

Infolge der besonderen Lage wegen Corona besuchen noch mehr Menschen die öffentlichen Freiräume. Um eine Beeinträchtigung der Natur zu verhindern und die Ordnung sicherzustellen, sind deshalb zusätzliche Massnahmen nötig. Der Chamer Gemeinderat setzt dabei bewusst zuerst auf Sensibilisierung der Bevölkerung und nicht auf Sanktionen oder Bussen.

Der Chamer Ranger

Seit Anfang Juli dreht in Cham ein sogenannter Ranger mit hellbraunem Hemd und Basecap seine Runden durch Natur- und Aussenräume. Für die Aufgabe konnte der Chamer Urs Camenzind gewonnen werden, welcher bereits im Gebiet Hallwilersee in dieser Funktion unterwegs ist.

Der Ranger gibt Auskunft über die Landschaft, die Tier- und Pfanzenvielfalt. Zudem weist er auf geltende Regeln hin, wie beispielsweise die Parkordnung oder die Leinenpflicht für Hunde. Der Ranger soll mit seiner Arbeit die Akzeptanz für den Schutz der öffentlichen Freiräume fördern. Damit ergänzt er die Arbeit der Sicherheitsassistenz der Zuger Polizei, welche ebenfalls für Ruhe und Ordnung unterwegs ist.

Fundierte Naturkenntnisse und spezielle Ausbildung

Gemeinderat Drin Alaj freut sich, dass mit Urs Camenzind eine überaus kompetente und ortskundige Person gefunden wurde. Als gelernter Förster und mit seiner Erfahrung im Sicherheitsdienst ist er prädestiniert für diese Aufgabe, die viel Kommunikationsgeschick und Fingerspitzengefühl erfordert.

Beim Verein Swiss Rangers absolviert er zudem eine spezielle Ausbildung. «Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe», sagt Urs Camenzind, «hier kann ich meine Kenntnisse und Erfahrungen aus verschiedenen beruflichen Gebieten zugunsten der Natur einbringen.»

Reaktion der Gemeide auf steigende Ordnungsmissachtungen

Mit dem Einsatz des Rangers reagiert die Gemeinde auf die in letzter Zeit steigende Anzahl von Meldungen und Vorfällen beispielsweise betreffend Sachbeschädigungen, unachtsames Liegenlassen von Abfällen oder Missachtung der Parkordnung. Der Vorsteher Verkehr und Sicherheit, Drin Alaj, ist überzeugt, dass Fehlverhalten oftmals aus Unwissenheit entsteht: «Der Chamer Ranger wird einen wichtigen Beitrag leisten, Wissenslücken zu schliessen.»

Der Pilotversuch

Der Ranger leistet seine Arbeit im Rahmen eines Pilotversuchs diesen Sommer und Herbst. Ende Jahr wird Bilanz gezogen, ob das Gleichgewicht zwischen Erholungssuchenden sowie Natur, Ruhe und Ordnung verbessert werden konnte. Die ersten Kontrollgänge am See verliefen erfreulich.

Dank den Erklärungen des Naturaufsehers werden auch Mahnungen bei Regelverstössen eher mit Verständnis entgegengenommen. «Durch den offenen Dialog wird der Ranger bestimmt auf grosse Akzeptanz stossen», sagt Drin Alaj, «als Ansprechpartner zu Naturfragen wird er eine Bereicherung für die Besucherinnen und Besucher unserer schönen Anlagen sein.»

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