Hünenberg lehnt Grundstückverkauf an US-Velofabrik ab
Die Gemeinde Hünenberg kann kein Land an die US-Veloherstellerin Specialized für deren neues Hauptquartier verkaufen.

Das Stimmvolk hat am Sonntag, 18. Juni 2023, den Verkauf einer Parzelle im Gebiet Bösch mit einem Nein-Stimmenanteil von 52,9 Prozent abgelehnt.
Ja sagte es aber zur Änderung des Bebauungsplans Bösch-Rothus.
Der Gemeinderat bedauerte in einer Mitteilung das «gespaltene Abstimmungsergebnis».
Es sei die Chance verpasst worden, ein innovatives Unternehmen in der Gemeinde anzusiedeln, teilte er mit. Er werde nun die Situation neu beurteilen.
Stossrichtung zur Weiterentwicklung sei gelegt
Zufrieden zeigte sich der Gemeinderat aber, dass die Revision des Bebauungsplans Bösch-Rothus eine Mehrheit fand. 51,6 Prozent der Stimmenden hiessen diese zweite Vorlage gut.
Damit sei die Stossrichtung zur Weiterentwicklung des Grundstücks, das an den Velohersteller hätte verkauft werden sollen, gelegt worden, hiess es.
Der Gemeinderat wollte im Arbeitsgebiet Bösch eine 9000 Quadratmeter grosse Fläche an den kalifornischen Fahrradhersteller Specialized verkaufen.
Dieser wollte dort sein europäisches Hauptquartier sowie ein Entwicklungs- und Testzentrum bauen.
Widerstand formierte sich im Vorfeld
Das Unternehmen hat heute seinen europäischen Hauptsitz in Cham ZG. Der Gemeinderat von Hünenberg erwartete bis zu 300 neue Arbeitsplätze.
Gegen die Baupläne formierte sich im Vorfeld Widerstand.
Das Stimmvolk hätte eigentlich bereits im vergangenen Dezember über das Geschäft abstimmen sollen, wegen Einsprachen kam es zu Verzögerungen.
Eine Stimmrechtsbeschwerde ist noch hängig
Zudem ist gegen die Abstimmung vom Sonntag, 18. Juni 2023, bei der Kantonsregierung noch eine Stimmrechtsbeschwerde hängig.
Dem Gemeinderat wird vorgeworfen, die Stimmberechtigten in der Abstimmungsbroschüre nicht vollständig informiert zu haben.
Bis zum rechtsgültigen Entscheid des Regierungsrats gelte das Abstimmungsresultat nur unter Vorbehalt, teilte der Gemeinderat mit.
Die Stimmbeteiligung lag bei 54,5 Prozent.