Wartau möchte weitere Waldränder aufwerten
Noch bis zum Frühling 2022 können Waldeigentümer aus Wartau beim «Waldrandprojekt» mitmachen.

Wie die Gemeinde Wartau berichtet, hat die aktuelle Etappe des Waldrandprojekts schon über 10 Kilometer Waldrand aufgelichtet. Noch bis nächsten Frühling können weitere Waldeigentümer im Projekt mitmachen. Die Holzereiarbeiten werden von der politischen Gemeinde mit einem Projektbeitrag unterstützt.
Ein wertvoller Waldrand ist etwa 15 Meter breit, hat einen stufigen Aufbau aus Sträuchern und Bäumen und enthält Asthaufen oder andere Kleinstrukturen. Er bildet so einen vielfältigen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Und er reduziert den Schattenwurf auf das angrenzende Landwirtschaftsland. Mit diesen Eigenschaften lässt sich ein aufgewerteter Waldrand in der Gemeinde Wartau charakterisieren.
Wartau gewährt einen Beitrag an defizitäre Arbeiten
Für eine Aufwertung sind Holzereiarbeiten nötig, die durch den Revierförster gezeichnet werden. Da sich die Räumungsarbeiten aufwändig gestalten, fallen solche Auflichtungen in aller Regel defizitär aus. Das Wartauer Waldrandprojekt gewährt deshalb den mitmachenden Waldbesitzern einen Projektbeitrag.
Dabei können die Waldbesitzer die Arbeiten selber ausführen oder jemand damit beauftragen. Dank dem Projektbeitrag sinken die Restkosten der Waldbesitzer und beschränken sich zum Beispiel auf die Wiesenräumung, die oft selber geleistet wird.
Es besteht die Gelegenheit in der laufenden Etappe mitzuwirken
Die Gemeinde Wartau will mittelfristig einen Bestand von 25 Kilometern wertvollem Waldrand erreichen. Zusammen mit der vorherigen Etappe sind momentan rund 20 Kilometer realisiert. Die laufende Etappe dauert noch bis Frühling 2022, und die letzten Auflichtungen sind in Vorbereitung.
Für weitere Strecken bestehen noch Kapazitäten. Interessierte Privatwaldbesitzer können sich bei den Revierförstern Renate Friedl und Ernst Vetsch melden. Die Ortsgemeinde Wartau als öffentlicher Waldbesitzer macht ebenfalls im Projekt mit.
Eine schriftliche Vereinbarung regelt die Holzerei und weitere Massnahmen
Etwa das Stehenlassen von wertvollen Eichen, die Anlage von Asthaufen, die Förderung von Totholz oder das Freistellen von Trockenmauern sind in einer schriftlichen Vereinbarung geregelt. Solche Kleinstrukturen bereichern den Übergangslebensraum zwischen Wald und Offenland.
Die Trägerschaft des Projekts liegt bei der Politischen Gemeinde. Die finanziellen Mittel stammen von der Gemeinde und Ortsgemeinde Wartau sowie aus Beiträgen der Dr. Bertold Suhner-Stiftung, des Fonds Landschaft Schweiz und der Waldregion 2 Werdenberg-Rheintal.
Direkt neben einer artenreichen Trockenwiese ist die Auflichtung besonders wertvoll. Anfangs ist der Waldrand noch kahl, mit der Zeit wird sich eine Strauchschicht bilden.