Im Jahr 2021 ist die Stadt Buchs SG mit einer Rückforderung von rund 4 Millionen Franken konfrontiert. Sie wirkt sich auf die Finanzen der Stadt aus.
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Mit der Verrechnungssteuer-Reform sollen Bund, Kantone und Unternehmen Zinskosten einsparen. (Symbolbild) - Keystone
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Wie die Stadt Buchs SG berichtet, hat sie für das Jahr 2021 insgesamt 44.4 Millionen Franken an Steuereinnahmen budgetiert, davon 5.5 Millionen Franken von juristischen Personen. Wie sich die Corona-Pandemie auf die Steuereinnahmen auswirken wird, kann noch nicht bis ins Detail abgeschätzt werden.

Klar hingegen ist, dass es zu einer negativen Abweichung kommen wird. Dies aber aus einem anderen Grund: Die vorläufige Rechnung juristischer Personen basiert jeweils auf den aktuellsten bekannten Faktoren zum Gewinn und zum Kapital. Reicht später eine juristische Person die Steuererklärung ein und kann die Veranlagung nicht sofort vorgenommen werden, wird die provisorische Rechnung angepasst.

Der hohe Steuerbetrag ist einmalig in der Geschichte der Stadt

Bei den juristischen Personen muss die Stadt Buchs auf Grund tieferer vorläufiger Rechnungen rund 4 Millionen Franken zurückzahlen. «Mir ist nicht bekannt, dass in Buchs in einem Jahr schon einmal ein annähernd so hoher Steuerbetrag zurückbezahlt werden musste», erklärt Stadtpräsident Daniel Gut.

Über die Hintergründe, welche zu den deutlich tieferen Rechnungen geführt haben, können auf Grund des Steuergeheimnisses keine Auskünfte erteilt werden – auch nicht, welche Firmen es betrifft.

Defizit höher als erwartet

Eine unerwartete Steuerrückzahlung oder unerwartete Steuerausfälle sind für ein Gemeinwesen immer unschön, insbesondere in diesem Ausmass. Verschärfend kommt hinzu, dass die Stadt Buchs im Budget 2021 ohnehin schon ein Defizit von rund 5 Millionen Franken ausweist. Zusammen mit den einmaligen Rückzahlungen in der Höhe von 4 Millionen Franken wird das Defizit 2021 also noch höher ausfallen.

Für die kommenden Jahre ergänzen sich somit zwei Effekte: Einerseits die angepassten, tieferen Steuerveranlagungen, andererseits die Effekte der Steuerreform (STAF), die bereits ab 2021 zu einer Reduktion des Steueraufkommens der juristischen Personen von rund 25 Prozent führen.

Stadtpräsident Daniel Gut sieht Grund zur Besorgnis

«Leider muss von einem strukturellen Defizit gesprochen werden, das uns noch länger beschäftigen wird. Es bezieht sich nicht nur auf das laufende Jahr», sagt Stadtpräsident Daniel Gut. Der sich jetzt zeigende Rückgang an Steuereinnahmen ist nicht auf konjunkturelle Schwankungen zurückzuführen.

Auch in Zukunft dürften die Steuereinnahmen der juristischen Personen laut Daniel Gut tiefer ausfallen als früher: «Wir gehen von jährlich rund 1.5 Millionen Franken weniger Steuereinnahmen aus.»

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