Um 263 Prozent: Stromtarife in Oberlunkhofen AG massiv erhöht
In Oberlunkhofen im Kanton Aargau werden die Stromtarife aufgrund der steigender Marktpreise massiv erhöht – um ganze 263 Prozent.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Elektra Genossenschaft muss die Stromtarife in Oberlunkhofen AG assiv erhöhen.
- Grund sind die rasant steigenden Marktpreise.
In der Aargauer Gemeinde Oberlunkhofen hat die Elektra Genossenschaft die Stromtarife massiv erhöht. Auch die Kosten für die Netzwerk-Nutzung steigen um zehn Prozent.
Die Gesamtkosten für den Endverbraucher belaufen sich neu auf 63,9 Rappen pro Kilowattstunde, inklusive Abgaben und Mehrwertsteuer. Zuvor waren es 17,6 Rappen pro Kilowattstunde – das bedeutet eine Steigerung von 46,3 Rappen pro Kilowattstunde oder 263 Prozent.
Marktpreise als Grund für Steigerung von 263 Prozent
Grund dafür sind gestiegene Marktpreise beim Strom und höhere Kosten vorgelagerter Partner bei der Netznutzung. Darüber hinaus wird für die kommenden zwei Jahre auf Atomstrom gesetzt. Betreiber von Solaranlagen profitieren von einer deutlich höheren Vergütung bei der Einspeisung.

Nach jahrelangen sehr tiefen Strompreisen muss die Elektra Genossenschaft Oberlunkhofen (EGO) die Tarife für Strom ab 1. Januar 2023 massiv erhöhen. Grund dafür sind explosionsartig gestiegene Marktpreise für Strom und höhere Kosten vorgelagerter Partner bei der Netznutzung.
Die drastisch gestiegenen Einkaufpreise für Energie führen zur notwendigen Tarifanpassung. Ausserdem verzichtet die EGO auf eine Aufteilung in einen günstigen und einen normalen Tarif.
Solaranlagen-Besitzer profitieren von höherer Einspeise-Vergütung
Darüber setzt die EGO in den kommenden zwei Jahren auf Atomstrom durch den Kauf entsprechender Herkunftsnachweise. Somit werden die Herkunftsnachweise der lokalen Solaranlagenbetreiber nicht mehr vergütet.

Trotzdem profitieren die Solaranlagenbetreiber von einer deutlich höheren Vergütung der Einspeisung. Zukünftig vergütet die EGO 44,6 Rappen pro Kilowattstunde statt bisher 10,9 Rappen pro Kilowattstunde inklusive Herkunftsnachweise.
Die EGO ist sich bewusst, dass diese Erhöhung die Haushalte und die Gewerbekunden sehr stark belasten wird. Die Netznutzung dient dem Bau und Unterhalt des Stromnetzes in Oberlunkhofen aber auch bei Partnern auf übergeordneten Netzebenen.
Da hier die Kosten der Partner gestiegen sind, muss die EGO die Netznutzung um 0,5 Rappen pro Kilowattstunde erhöhen. Die Abgaben und Gebühren sind durchlaufende Posten und werden direkt weiter verrechnet.
Tarifunterschiede abhängig von Beschaffungszeitpunkt
Dazu gehören der KEV Zuschlag für die Förderung erneuerbarer Energien sowie die Bundesabgabe zum Schutz der Gewässer und Fische. Diese bleiben im kommenden Jahr unverändert bei 2,3 Rappen pro Kilowattstunde.

Darüber hinaus gehören die Systemdienstleistungen (SDL) zur Stabilisierung des Netzes durch die Swissgrid zu den Abgaben. Swissgrid erhöht die Tarife für die Systemdienstleistungen von 0,16 Rappen pro Kilowattstunde auf 0,46 Rappen pro Kilowattstunde.
In 2023 wird der Vergleich zwischen den Gemeinden der Region massive Preisunterschiede aufweisen. Einige Energieversorger befinden sich in einer ähnlichen Lage wie die Elektra Genossenschaft Oberlunkhofen. Andere haben früher, teilweise für mehrere Jahre, die Energie beschafft.
Abhängig vom Beschaffungszeitpunkt resultieren enorme Tarifunterschiede. Allerdings wird auch hier eine Erhöhung in den Folgejahren unabdingbar sein. Bei Fragen oder Anregungen steht der Präsident, Hans Hagenbuch, per E-Mail oder telefonisch zur Verfügung.