Nach zwei Jahren Bauarbeiten ist der legendäre «Chessu» in Biel wieder für das Publikum geöffnet.
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Nach zwei Jahren Bauarbeiten ist der legendäre «Chessu» in Biel wieder für das Publikum geöffnet. Am Tag der offenen Tür konnte die Öffentlichkeit die Veränderungen des Gaskessels des Autonomen Jugendzentrums (AJZ) entdecken, die während der zweijährigen Bauarbeiten vorgenommen wurden.

Die sichtbarste Veränderung besteht in der Erweiterung und Modernisierung des Nebengebäudes, das eine Hälfte des Chessu umgibt, die von den Romands Coupole genannt wird. Dazu gab es unter anderem einen zweiten Saal, moderne Toiletten sowie einen Raucherraum. Auch sollen die Lärmemissionen dank neuer Technologie reduziert werden.

Sowohl die Behörden als auch das Kollektiv des Autonomen Jugendzentrums (CAJ) haben es immer wieder betont: Die Coupole bleibt die Coupole. Im Gebäude wurden daher die Graffitis im grossen Saal erhalten. Die grosse Bühne und die Bar behielten ihren Standort.

Das Renovierungsprojekt war auf 4,5 Millionen Franken veranschlagt. Die Stadt Biel beteiligte sich mit 2,8 Millionen Franken. Das Autonome Jugendzentrum seinerseits konnte die fehlenden 1,7 Millionen Franken durch Unterstützungsaktionen und die Anfrage bei Stiftungen und Institutionen aufbringen. Die Endabrechnung der Arbeiten steht jedoch noch aus.

Die Existenz der Coupole wurde weder von der Bevölkerung noch von den Gemeindebehörden je in Frage gestellt. Im Gegensatz zur Reitschule in Bern gab es so gut wie nie Probleme mit der Polizei. Vor der Renovierung fanden dort jährlich zwischen 120 und 150 Veranstaltungen mit Zehntausenden von Besucherinnen und Besuchern statt.

Langwieriger Verhandlungen wegen Lärmbelästigungen

Der «Chessu» wird jedoch mit dem Immobilienprojekt Centre Esplanade mit einer stark veränderten städtebaulichen Umgebung zusammenleben müssen. Nur wenige Dutzend Meter von der Coupole entfernt werden das Vier-Sterne-Hotel Courtyard by Marriott und Wohnungen entstehen.

Die Lärmbelästigung für die Nachbarschaft war vor dem Baubeginn Gegenstand langwieriger Verhandlungen. Die strittigen Punkte wurden 2019 zwischen dem AJZ und der Immobiliengesellschaft ausgeräumt.

Der ehemalige Gaskessel wird seit über 50 Jahren als Veranstaltungsort für Konzerte oder andere Anlässe genutzt. Er wurde schnell zu einem Ort in der alternativen Szene und zu einem Symbol der Hip-Hop-Kultur.

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