Biel prüft den Bau einer neuen Passage am Bahnhofplatz
Die Stadt Biel hat in einer Machbarkeitsstudie die Erstellung einer neuen Unterführung für den Fuss- und Veloverkehr auf der Ostseite des Bahnhofs geprüft.

Wie die Gemeinde Biel mitteilt, wurde zur Verbesserung der Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem See, zur Förderung des Langsamverkehrs, aber auch zur Entlastung der Hauptunterführung des Bieler Bahnhofs im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft, ob weiter östlich eine neue Passage erstellt werden könnte, die den Bahnhofplatz mit dem Robert-Walser-Platz verbindet.
Die in enger Zusammenarbeit mit der SBB durchgeführte Studie ist abgeschlossen und zeigt, dass die Anforderungen für die Realisierung einer solchen Unterführung sehr hoch sind.
Im Rahmen der Studie stellte sich heraus, dass die SBB-Normen für Unterführungen mit Zugang zu den Perrons verlangen, dass einerseits der Fuss- vom Veloverkehr getrennt wird und andererseits zwischen dem Bahnhofplatz und dem Boden der Unterführung eine grosse Höhendifferenz besteht. Deshalb muss der Zugang über Treppen und Rampen erfolgen, was das Potenzial der Passage als städtischer Verbindungsraum zwischen Innenstadt und den Quartieren im Süden der SBB-Gleise stark einschränkt.
Eine Variante wird detailliert geprüft
Nach Abschluss der Studie haben sich die SBB und die Stadt Biel auf eine Variante geeinigt, die für eine Realisierung detaillierter geprüft werden, wenn die SBB und/oder die Stadt Biel sich dafür entscheiden. Sie wird in die laufenden Überlegungen zur Ausarbeitung eines Nutzungskonzepts für das gesamte Bahnhofgebiet miteinbezogen.
In diesem Zusammenhang kann der effektive Mehrwert dieser Passage für die Bevölkerung und Besucher der Stadt Biel geprüft werden, wobei alle identifizierten Bedürfnisse und Szenarien zur Organisation des öffentlichen Raums miteinbezogen werden.
Kosten in Höhe von 100 Millionen Franken
Die Kosten für eine Realisierung der Unterführung, die zwischen der Stadt Biel und der SBB aufgeteilt würden, sind extrem hoch. Sie betragen bereits ohne die erforderliche Verlegung des ASM-Bahnhofs fast 100 Millionen Franken, wobei circa 37 Prozent zulasten der Stadt Biel gehen würden (Variante mit Unterführung für Velos).
Für den SBB-Betrieb scheint mittel bis langfristig ein neuer Zugang für die Fahrgäste unbedingt notwendig, die Erstellung einer Unterführung als städtischer Verbindungsraum für den Velo- und Fussverkehr muss jedoch unter Berücksichtigung des Kosten-/Nutzenverhältnisses vertieft geprüft werden.