Das bürgerliche Komitee lehnte am Montag den Bau des Berner Untermatt-Spielplatzes ab. Unter anderem sollen die Kosten für das Projekt zu hoch sein.
Spielplatz in der Gemeinde Worben BE.
Spielplatz in der Gemeinde Worben BE. - Nau.ch / Simone Imhof

Der Kauf eines Grundstücks für fast vier Millionen Franken könne sich die Stadt Bern bei leerer Staatskasse nicht leisten, argumentiert das bürgerliche Komitee «Nein zum teuersten Spielplatz der Welt!» am Montag. Auf dem Grundstück im Untermatt-Quartier soll nach dem Kauf ein Spielplatz errichtet werden.

Am 19. November entscheidet die Stimmbevölkerung der Stadt Bern über die Vorlage. Das Nein-Komitee bestehend aus SVP, GLP und Mitte hatte das Referendum ergriffen, weil ihm der Preis von 3,52 Millionen Franken für den Erwerb des Grundstücks an der Looslistrasse zu hoch ist.

Dass die Stadt einem Privatunternehmen ein «derart teures Geschenk» machen wolle, ist für das Komitee nur schwer nachvollziehbar. Die Parzelle gehört dem Apothekenkonzern Galenica und wird als Parkplatz genutzt.

Die Ausgabenfreude der Bundesstadt scheine trotz einem «erneut tiefroten» Budget weiterhin ungebremst zu sein, schreibt das Nein-Komitee weiter.

Kritik an Stadtplanung und Baulandnutzung

Die Gegnerinnen und Gegner kritisieren zudem, dass die Stadt «lediglich» einen Spielplatz und eine Begegnungszone realisieren wolle, obschon die «regierenden Parteien» regelmässig auf die Wohnraumknappheit in der Stadt hinweisen würden.

Das Land ist Bauland und laut Communiqué könnten darauf bis zu 100 Wohnungen erstellt werden. Dies sei ein Widerspruch. Mit dem Landkauf sichert sich die Stadt auch eine Baulandreserve, wie es in der Abstimmungsbotschaft heisst.

Für das Nein-Komitee sei es kaum vorstellbar, dass ein «teuer» erbauter Spielplatz später einer Wohnüberbauung weiche. Das Quartier würde sich dagegen wehren.

Neben den Anschaffungskosten müssten zusätzlich noch die Kosten für die Projektierung, die Spielgeräte sowie deren Unterhalt einberechnet werden, schrieb das Komitee weiter.

Dabei sei ein grosser Spielplatz auf der direkt angrenzenden Parzelle angedacht, liess sich Stadträtin Salome Mathys (GLP) zitieren. Im «schlimmsten Fall» könnten gleich zwei Spielplätze nebeneinander zu liegen kommen.

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