Wie die Stadt Bern mitteilt, sieht sie trotz der Bemühungen in den letzten zehn Jahren weiterhin Verbesserungspotenzial, um die Biodiversität zu fördern.
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Die Stadt Bern. (Archivbild) - keystone

Der Gemeinderat hat 2012 erstmals ein Biodiversitätskonzept für die Stadt Bern verabschiedet.

Das Konzept war auf einen Zeitraum von zehn Jahren ausgelegt. Nun hat die zuständige Fachstelle Natur und Ökologie die Zielerreichung vertieft geprüft.

Positive Entwicklungen in den letzten Jahren

Demnach konnte der Anteil naturnaher Lebensräume in den letzten zehn Jahren massgeblich erhöht werden, trotz Siedlungsentwicklung nach innen.

Dazu trugen Aufwertungen im öffentlichen Raum bei, aber auch die Vorgabe, dass in Überbauungsordnungen und Planungen der Stadt mindestens 15 Prozent der Flächen naturnah ausgestaltet werden müssen.

Zudem gelang es zwecks Sensibilisierung und Vermittlung, ein breites Netzwerk an naturinteressierten Personen aus Bevölkerung, Quartieren, Institutionen, Organisationen sowie Planungs- und Gestaltungsbüros aufzubauen.

Zu erwähnen ist das Themenjahr Biodiversität «Natur braucht Stadt», mit dem die Stadt Bern 2022 den renommierten Binding Preis für Biodiversität gewann, den höchstdotierten Naturschutzpreis der Schweiz.

Weiterhin Verbesserungspotential vorhanden

Der Anteil der befestigten Flächen hat in den letzten zehn Jahren weiter zugenommen, weshalb eine stärkere Beschränkung von Neuversiegelungen anzustreben ist.

Bei der Bemessung des Versiegelungsanteils ist jedoch künftig zwischen befestigt-begrünbarer und mit Hartbelag bedeckter Fläche zu unterscheiden.

Ebenso konnten in der Periode Qualität und Funktion der besonders wertvollen Natur-Hotspots, in denen viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben, nicht im erforderlichen Mass erhalten und raumplanerisch gesichert werden.

Obwohl Lebensräume gefährdeter Arten unter das Natur- und Heimatschutzgesetz fallen und ersetzt werden müssen, reichen die üblichen Ersatzmassnahmen offenbar nicht aus, um den Gesamtwert eines kleinräumig verzahnten Mosaiks unterschiedlicher Lebensraumtypen zu erhalten.

Ambitioniertere neue Ziele

Heute geht man von einem deutlich höheren Bedarf an Landfläche aus, um die Biodiversität zu sichern, als noch vor zehn Jahren.

Im Dezember 2022 hat die Schweiz am UNO-Biodiversitätsgipfel in Montreal das Ziel mitunterzeichnet, bis 2030 30 Prozent der Landesfläche biodiversitätsfreundlich auszugestalten.

Basierend auf diesen Erkenntnissen hat der Gemeinderat die Erarbeitung eines neuen Biodiversitätskonzepts mit höheren Flächenzielen in Auftrag gegeben.

Auch soll das Konzept breiter gefasst und Waldflächen sowie Landwirtschaftsgebiet nicht mehr ausgeklammert werden.

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