Petition gegen ORS als Betreiberin der Berner Rückkehrzentren

Lanciert wurde sie von der Organisation «Stopp Isolation», dem migrant solidarity network (MSN) und den Demokratischen Jurist*innen Bern (djb). 2459 Personen haben die Petition laut MSN unterschrieben. Auf eine physische Übergabe wurde wegen Corona verzichtet, die Petition wurde am Montag auf dem Postweg dem Kanton zugestellt.
Die Bittschrift war nach dem Corona-Ausbruch im Rückkehrzentrum Aarwangen lanciert worden. Die Betreiber hätten die Gesundheit der Menschen nicht geschützt, kritisieren die Urheber. Doch nicht erst seit Corona seien die Zustände in den ORS-geführten Rückkehrzentren inakzeptabel.
Überall werde gespart - beispielsweise beim Schutzmaterial und bei der Umsetzung der Hygienemassnahmen. Auch sei trotz Covid-Krise kein zusätzliches Gesundheitspersonal eingestellt worden. Die ORS Service AG mache mit ihrer Strategie der minimalistischen Betreuung satte Gewinne.
Das kritisierte Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. «Die zusammen mit der Petition lancierte Stimmungsmache gegen ORS basiert auf Falschinformationen und einseitiger Berichterstattung», erklärte ORS-Kommunikationschef Lutz Hahn auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Migrationsthemen seien sehr anspruchsvoll und komplex. Wer sich in die Materie vertiefe, werde feststellen, dass die anspruchsvolle Aufgabe vor Ort von Mitarbeitenden auf höchstem professionellem Niveau gelöst werde.
«Wir erbringen weiterhin die Betreuungsaufgaben, die uns vom Kanton in einem öffentlichen Vergabeverfahren übertragen wurden», betonte Hahn. Dabei halte sich ORS an die die vorgegebenen Qualitäts- und Leistungskriterien.