Aufgrund von starken Regenfällen steigt im Tessin die Hochwassergefahr. Der Pegel des Lago Maggiore liegt über 20 Zentimeter höher als am Samstagabend.
lago maggiore
Die Gefahr, dass der Lago Maggiore, wie hier im Oktober 2020 über die Ufer tritt, steigt. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Tessin gab es seit Freitagmorgen heftige Regenfälle.
  • Der Pegel des Langensees stieg seit Samstagabend um über 20 Zentimeter.
  • Die Wetterdienste erwarten am Montag eine mässige Hochwassergefahr.
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Nach den starken Regenfällen im Tessin ist der Pegel des Lago Maggiore deutlich angestiegen: seit Samstagabend um mehr als 20 Zentimeter, wie Meteoschweiz am Sonntag mitteilte. Im Verlauf des Montags rechnet der Wetterdienst mit mässiger Hochwassergefahr.

Haben Sie schon einmal ein Hochwasser miterlebt?

Auch am Luganersee stieg der Pegel an, jedoch wesentlich weniger. Die Pegel der beiden Seen dürften weiter ansteigen. Vorhergesagte kräftige Niederschläge könnten insbesondere an der Maggia zu dynamischen Abflussanstiegen führen, hiess in der jüngsten Lagebeurteilung von Meteoschweiz.

Auch für andere Flüsse auf der Alpensüdseite wie den Ticino sagten die Experten deutliche Abflussanstiege vorher. Die Abflussspitzen sollen am frühen Montagmorgen erreicht werden.

Seit Beginn der Niederschläge am Freitagmorgen fielen mehr als 50 Millimeter. Betroffen waren vor allem die Regionen Locarno TI, Saas-Fee VS, Gotthard und Leventina. Lokal gab es sogar 100 bis 120 Millimeter Regen.

Auch Lawinengefahr steigt

Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF erhöhte für Montag die Lawinen-Warnstufe in mehreren Regionen auf das zweithöchste Niveau. Dies bedeutet Warnstufe 4 für grosse Gefahr. Diese wird nur an wenigen Tagen im Jahr ausgerufen.

Die Gefahr galt für den Alpenhauptkamm von Arolla TI bis zum Ofenpass, für die Vispertäler, das Aletschgebiet. Sowie das nördliche und mittlere Tessin und das Oberengadin. Bei dieser sehr kritischen Situation seien spontane und oft auch sehr grosse Lawinen wahrscheinlich, hiess es. An vielen Steilhängen könnten Lawinen leicht ausgelöst werden.

Grund für die grosse Lawinengefahr waren die starken Niederschläge der letzten Tage. Die Schneedecke wuchs laut Meteoschweiz seit Freitag in einigen Regionen um bis zu 120 Zentimeter. Bis Montagmorgen erwartete der Wetterdienst des Bundes noch mehr Neuschnee.

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