Kollateralschaden des Nachtflugverbots am Basler EuroAirport
Seit dem 1. Februar 2022 sind geplante Starts am EuroAirport Basel-Mülhausen verboten.
Dieses Verbot hat aber gemäss Aussagen der Flughafendirektion vom Donnerstag, 26. Januar 2023, zur Folge, dass die umliegenden Gemeinden von 23 bis 23.15 Uhr unter mehr Lärm zu leiden haben.
Der Fluglärm ist ein Dauerthema, vor allem in der Baselbieter Politik und in der Chefetage des EuroAirports.
Am Mittwoch, 25. Januar 2023, beteuerte die Baselbieter Regierung in ihrer Eignerstrategie zum Flughafen, dass sie sich mit Nachdruck weiter für ein konsequentes Nachtflugverbot 23 bis 6 Uhr einsetzten werde.
Ein Nachtflugverbot gäbe es bereits
Dieses gäbe es eigentlich bereits, allerdings mit der Einschränkung, dass der Flugverkehr am EuroAirport bereits um 5 Uhr wieder losgeht und nur besonders laute Flugzeuge bis 6 Uhr warten müssen.
Diese dürfen auch am Abend bereits nach 22 Uhr nicht mehr starten.
An der Bilanzmedienkonferenz vom Donnerstag wurde nun aber mitgeteilt, dass dieses offiziell von der französischen Regierung abgesegnete Dekret nicht ganz eingehalten werden konnte.
287 Starts in den ersten elf Monaten
So wurden in den ersten elf Monaten 287 Starts nach 23 Uhr registriert, was aber 68 Prozent weniger waren als zuvor.
Flughafen-Vizedirektor Marc Steuer wies auf einen weiteren Schönheitsfehler des verschärften Nachtflugverbots hin: Weil Starts nach 23 Uhr nicht mehr erlaubt sind, häufen sich die Flüge in der Zeit zwischen 23 und 23.15 Uhr.
Die Gemeinden rund um den Flughafen haben zu dieser Zeit entsprechend unter mehr Lärm zu leiden als zuvor.
Der Flughafen selber bezeichnet diesen Umstand als «nicht akzeptabel». Er werde sich zusammen mit den staatlichen Aufsichtsbehörden und den Fluggesellschaften für eine Reduktion der späten Überflüge einsetzen.
