Mohamed Almusibli, der Leiter der Basler Kunsthalle, hat unter umstrittenen Anti-Israel-Briefen unterschrieben. Regierungspräsident Jans verurteilt dies.
Beat Jans
Beat Jahns kritisiert Mohamed Almusibli. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mohamed Almusibli wurde zum Leiter der Basler Kunsthalle ernannt.
  • Er scheint sich öffentlich gegen Israel positioniert zu haben.
  • Regierungspräsident Beat kritisiert dies scharf.
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Die Ernennung von Mohamed Almusibli zum Leiter der Basler Kunsthalle hat für Aufsehen gesorgt. Der Grund: Zwei von ihm unterzeichnete Briefe mit klarer Anti-Israel-Haltung. Jetzt äussert sich Beat Jans, Regierungspräsident von Basel. Das berichtet die «Basler Zeitung».

Jans kritisiert die mangelnde Prüfung des Kulturvereins Basel bei der Ankündigung von Almusiblis Berufung: «Es ist ein Fehler gewesen, dass nicht geprüft wurde, ob und wie er sich politisch geäussert hat», sagt er. Dies könne einer Institution schaden.

Almusiblis umstrittene Briefe

In den besagten Briefen wird Israel mehrfach Völkermord vorgeworfen und die Hamas nicht für ihre brutalen Angriffe auf Israelis verurteilt. Eine Andeutung im zweiten Brief lässt sich als versteckte Drohung gegen westliche Länder lesen, die Israel unterstützen.

Als diese Tatsachen ans Licht kamen, stellte die «Basler Zeitung» dem Kunstverein Fragen zur politischen Haltung ihres designierten Leiters. Fragen, die laut Jans «völlig berechtigt» waren.

Kunsthalle Basel
In der Kunsthalle Basel gibt es viel zu sehen. - keystone

Jans fordert von Almusibli eine klare Positionierung gegen Antisemitismus und eine Verurteilung der Hamas für ihre barbarischen Angriffe: «Wenn er sich zum Nahostkrieg äussert, dann soll er die Hamas ohne Wenn und Aber verurteilen.»

Zudem soll Almusibli, wenn er die Unabhängigkeit von Palästina fordert, gleichzeitig das Recht des Staates Israel anerkennen: «Israel wurde gegründet, um die jüdische Bevölkerung vor Verfolgung und Antisemitismus zu schützen.»

Almusiblis Antwort

Kurz nach dem Gespräch mit Jans erreichte eine Mitteilung des Basler Kunstvereins die Redaktion. Darin distanziert sich Almusibli von den umstrittenen Passagen in den Briefen.

Er erklärt seine Unterschrift mit seiner tiefen Betroffenheit über das gegenwärtige Leiden im Nahen Osten auf allen Seiten. Er verurteilt «unmissverständlich den Terror, den die Hamas gegen Israel entfesselt hat». Ebenso wendet er sich «entschieden gegen jede Form von Antisemitismus».

Die Kunsthalle als Ort der Toleranz

Mohamed Almusibli betont seine Zusammenarbeit mit israelischen und jüdischen Künstlern: «Die Kunsthalle Basel soll ein sicherer Ort sein für Toleranz, Offenheit und Dialog», sagt er.

Er bedauert seine Unterschrift unter den offenen Briefen, da sie der Komplexität der Situation nicht gerecht werden. Der Kunstverein hofft nun darauf, dass Mohamed Almusibli sein Talent als Kurator beweisen kann.

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